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Berichte Serbien
In Serbien beendete die samtene Revolution heute vor einem Jahr die Ära von Slobodan Milosevic. Nur zwei Tage später wurde Vojislav Kostunica als neuer jugoslawischer Präsident vereidigt. Rasch wurden auch die internationalen Sanktionen aufgehoben und die Isolation Jugoslawiens beendet. Trotz großer westlicher Finanzhilfe steigt der Lebensstandard der Serben weit langsamer. So liegt das offizielle Durchschnittseinkommen ein Jahr nach der Revolution noch immer nur bei etwa 1.500 Schilling im Monat.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

0’36: Zoran Djindjic Ministerpräsident Serbiens

1’02: Vojislav Kostunica Präsident Jugoslawiens

1’15: Aufsager

Gesamtlänge: 1’32

Der Sturm auf das Bundesparlament in Belgrad zwang Slobodan Milosevic seine Niederlage gegen Vojislav Kostunica bei der Wahl des jugoslawischen Präsidenten anzuerkennen. Denn Polizei und Armee stützen Milosevic nicht. Er selbst wurde acht Monate später an das Haager Tribunal ausgeliefert. Ein Jahr nach dem Sturm feierten vor dem Bundesparlament nur wenige Serben, denn die Unzufriedenheit mit dem niedrigen Lebensstandard wächst. Zwar hat die serbische Führung das Budget geordnet, die Währung stabilisiert und ein Privatisierungsgesetz verabschiedet, doch auch Ministerpräsident Zoran Djndjic räumt ein:

„Wenn wir die reelle Lage sehen, die am 5. Oktober vor einem Jahr da war, sind die Fortschritte enorm. Und das sehen auch die Leute, die das von außen betrachten. Wenn wir diese jetzige Lage mit dem vergleichen, was die Leute brauchen, um als normale Menschen zu leben, dann sind wir noch sehr weit davon.“

Erschwert werden die Reformen durch den Machtkampf zwischen Djindjic und Kostunica sowie die Frage, ob Montenegro unabhängig wird. Daher sagte Kostunica heute:

„Im luftleeren Raum sind Reformen nicht möglich, sondern nur in einem Staat. Wenn Grenzen und Aufbau unbekannt sind, unklar ist ob der Staat bestehen bleibt, dann verlangsamt das natürlich die Reformen.“

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