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Fall Stambolic geklärt

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Berichte Serbien
In Serbien ist bei den Ermittlungen zum Mord an Ministerpräsident Zoran Djindjic auch das mysteriöseste Verbrechen der Ära von Slobodan Milosevic geklärt worden. Es ist das Ver-schwinden von Ivan Stambolic vor mehr als zweieinhalb Jahren. Stambolic war der Amts-vorgänger von Slobodan Milosevic als serbischer Präsident. Vor seinem Verschwinden hatte er Milosevics Politik scharf kritisiert. Stambolics Überreste hat die Polizei vorgestern in gefunden.

Ivan Stambolic verschwand beim Waldlauf in Belgrad Ende August 2000. Nun ist geklärt, daß er entführt, erschossen und in einem Wald bei Novi Sad vergraben wurde. Die vier ver-hafteten Täter gehörten der Sondereinheit der Roten Barette an, die für weitere Morde in der Ära Milosevic verantwortlich ist. Stambolic galt als möglicher Gegenkandidat von Slobodan Milosevic bei der Wahl des jugoslawischen Präsidenten im Herbst 2000. Innenminister Michajlovic bezeichnete daher Milosevic als wahrscheinlichen Auftraggeber des Mordes. Er soll die Doppelfunktion von Milorad Lukovic als Kommandant der Rote Barette und als Chef das Mafiaklans von Zemun genutzt haben, um Gegner beseitigen zu lassen.

„Serbien hat nun die historische Chance hat, mit der Organisierten Kriminalität und der Ära Milosevic gleichzeitig aufzuräumen. Daß diese Selbstreinigung nicht sofort nach dem Sturz von Milosevic vollzogen wurde, liegt auch daran, daß einflußreiche Teile der siegreichen Opposition keinen wirklichen Bruch mit der Vergangenheit wollten. Diese Haltung haben Zoran Djindjic und andere mit dem Leben und Serbien mit einer beträchtlichen Verzögerung der Reformen bezahlt.“

Das weiß auch Ministerpräsident Zoran Zivkovic;

„Wir müssen Serbien so rasch wie möglich zu einem Land machen, in dem unsere Bürger, alle die kommen, heimische und ausländische Investoren materiell und persönlich sicher sind.“

Auch bei einem Treffen mit österreichischen Investoren in Belgrad warb Zivkovic um Ver-trauen. Das wird aber nicht durch den Mord an Zoran Djindjic beeinträchtigt:

Rudi Roth, Firma Heizöle Roth

„Wichtig wäre einmal, dass die Rechtslage weiter verbessert wird. Dass die Richtlinien klar sind, wie privatisiert werden soll.“

Trotzdem wollen die Firmen weiter in Serbien bleiben.

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