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Steirer in Serbien

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„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben!“ Dieses Sprichwort gilt in negativer Hinsicht für den Grazer Miroslav Toromanovic. Er hatte am 6. Juni in der Nähe von Belgrad einen Autounfall und sitzt seit dem in Serbien fest. Alle Papiere wurden Toromanovic abgenommen, die Untersuchungen des Gerichts ist noch nicht abgeschlossen und der Grazer weigert sich außerdem eine Kaution zu hinterlegen, weil er sich unschuldig fühlt. Unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat den Fall recherchiert und ist gleichzeitig der Frage nachgegangen, womit ein Öster-reicher nach einem Unfall in Serbien zu rechnen hat.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: 0’37 Mirolsav Toromanovic, Fahrzeuglenker

Insert2: 1’05 Nenad Stankovic Rechtsexperte

Aufsager: 1’24 Christian Wehrschütz aus Serbien

Gesamtlänge: 1’55

Glück im Unglück hatte Miroslav Toromanovic aus Graz Anfang Juni beim Unfall in einem Dorf bei Belgrad. Zwar erlitt das Auto einen Totalschaden, doch Toromanovic und sein serbischer Beifahrer wurden nur leicht verletzt. Nach Angaben von Zeugen bog das Auto vorschriftsmäßig von der Straße in diese Einfahrt ein, und wurde dabei von diesem Armee-LkW erfasst. Das Gericht leitete ein Strafverfahren ein und nahm Pass und Führerschein ab, eine Bestätigung dafür erhielt er nicht. Toromanovic war nicht bereit, eine Kaution von bis zu 3000 Euro zu zahlen und lehnte auch eine andere Forderung des Richters ab:

„Wir könnten das alles kürzer machen. Bitte zahlen zehn Tausend Dinar.“

Ob die 10.000 Dinar, etwa 150 Euro, als Strafe oder Angebot zur Bestechung zu werten sind, ist unklar. Das Gericht in Belgrad und das Justizministerium waren zu keiner Stellungnahme bereit. Seit zwei Monaten wohnt Toromanovic nun bei seinem Beifahrer; er wird wohl eine Kaution bezahlen müssen; denn auch die Intervention der österreichischen Botschaft blieben erfolglos und Verfahren dauern lang:

„Möglich sind angesichts der Gerichtspraxis in Serbien auch zwei bis drei Jahre, wobei das auch davon abhängt, wie kompliziert der Fall ist.“

Kompliziert ist der Fall, weil für Streitkräfte Militärgerichte zuständig sind; ob sie gegen den LkW-Fahren eine Untersuchung eingeleitet haben, ließ sich nicht ermitteln.

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