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Südserbien

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Berichte Serbien
In den vergangenen Tagen haben in südserbischen albanische Freischärler wieder Anschläge verübt. Mindestens drei serbische Polizisten wurden dabei getötet. Bekannt zu der Tat hat sich eine Befreiungsbewegung Presevo, Medvedja und Bujanovac, die nach den drei Hauptorten der Region benannt hat. Die örtliche Bevölkerung ist ebenso beunruhigt wie sie serbische Regierung und der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica. Kostunica fordert vom Westen eine bessere Überwachung der entmilitarisierten Zone zwischen dem Kosovo und Süd-serbien. Doch militärische wird sich dieser Konflikt allein kaum lösen lassen, denn Südserbien ist wirtschaftlich sehr unterentwickelt und daher ein guter Nährboden auch für Extremisten.

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In Presevo an der mazedonisch-kosovarischen Grenze leben 46.000 Einwohner; mehr als 90 Prozent sind Alb-aner. Nur jeder 40-igste ist im Gemeindegebiet beschäftigt, etwa in der Möbelfabrik Simpo oder in der Landwirt-schaft. Schmuggel und Handel sind in Presevo deutlich erkennbar. Den sichtbaren Wohlstand erwirt-schaften 4000 Gastarbeiter in Österreich Deutschland oder der Schweiz. Im Rathaus klagen die Albaner-Vertreter über serbische Diskriminierung. Gemeinderat Behlul Nasufi sagt:

„Unter Tito gab es in der Polizei mehr als 50 Prozent Albaner; jetzt sind nur mehr zwei bis drei Prozent in der Polizei übrig.“

Nasufi bestreitet nicht, daß im NATO-Krieg Albaner Südserbiens die Kosovo-Kämpfer unterstützt haben, doch dies sei eine Folge der Ära Milosevic.

Die Nachbargemeinde Bujanovac forderten die serbische Minderheit jüngst die Ausgabe von Waffen. Bujanovac ist von den Freischärlern besonders betroffen; trotz Heilquelle und Mineralwassererzeugung ist die Gemeinde landwirtschaftlich geprägt und unterentwickelt. Militär und Polizei haben ihre Präsenz deutlich verstärkt, doch trotzdem weiß das demokratische Belgrad, daß der Konflikt mit Waffen nicht zu lösen ist.

Bürgermeister von Bujanovac, Stojanitscha Arsitsch, Serbe, Anhänger Milosevic, sagt:

„In der Gemeinde Bujanovac ist die Beziehungen zwischen den lokalen Serben, Albanern und Roma sehr gut. In den vergangenen 30 Jahren gab es hier keinen einzigen Zwischenfall unter den Nationalitäten.

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