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Auslieferung bitte warten

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Berichte Serbien
Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic sitzt seit zwei Monaten in Untersuchungshaft. Eine Auslieferung an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist jedoch noch nicht in Sicht. Das jugoslawische Parlament hat noch nicht ein Mal das Gesetz über die Zusammenarbeit mit dem Tribunal verab-schiedet, denn auch in der jugoslawischen Regierung gibt es beträchtliche Widerstände gegen eine Auslieferung von Slobodan Milosevic.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Belgrad

Insert: 0’44: Zoran Djindjic, Ministerpräsident Serbiens

Aufsager: 1’14

Gesamtlänge: 1‘33

Im Zentralgefängnis in Belgrad sitzt Slobodan Milosevic seit zwei Monaten in Untersuchungshaft. Bilder vom Häftling gibt es ebensowenig wie eine fertige Anklageschrift. Klar ist nur, daß die meisten Serben Milosevic zuerst in Belgrad vor Gericht sehen wollen:

„Zuerst muß er sich hier verantworten, denn in Den Haag hätte er bessere Bedingungen. Dort würde er beinahe wie im Hotel leben.“

„Der Prozeß in Belgrad muß so schnell wie möglich beginnen, denn die Serben haben ein kurzes Gedächtnis.“

Das jugoslawische Parlament hat noch kein Gesetz über die Zusammenarbeit mit dem Hager Tribunal beschlossen. Serbiens Ministerpräsident Zoran Djindjic ist daher zurückhaltend, was Milosevics Auslieferung noch in diesem Jahr betrifft:

„Es hängt von vielen Details ab, wenn wir schrittweise gehen, dann ist der erste Schritt die Regierungsentscheidung auf der föderalen Ebene, dann die Parlamentsentscheidung über das Gesetz und dann ist die Möglichkeit offen, dass gewisse Prozesse beginnen.“

Djindjic rechnet jedoch damit, daß der Milosevic Prozeß in Belgrad im Herbst beginnen wird.

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