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Chinesen in Serbien

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ZiB1
Berichte Serbien
Im ehemaligen Jugoslawien sollen bis zu 200.000 Chinesen auf die Einreise in die EU warten. Diese Schätzungen haben die Länder der EU beunruhigt. Doch die Genauigkeit der Zahlen ist fraglich, wie ein Blick auf die Zahl der Chinesen zeigt, die im heutigen Jugoslawien leben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

Insert1: 0’53: Enrico Ponziani, IOM-Büroleiter Belgrad

Aufsager: 1’09: Christian Wehrschütz

Gesamtlänge 1‘26

Unter Slobodan Milosevic war China der wichtigste Verbündete des isolierten Jugoslawien. Milosevics Ehefrau Mira Markovic träumte gar von einem China-Town in Belgrad. Doch daraus wurden nur einige China-Restaurants und das Einkaufsviertel „Block 70“ im Stadtteil Neu-Belgrad. Billige Waren aller Art werden hier von Chinesen angeboten. Auch in serbi-schen Kleinstädten waren chinesische Straßenhändler in der Ära Milosevic präsent. Visa waren leicht zu bekommen und Scheinehen sollen etwa 100.000 Schilling gekostet haben. Das Bild von „Block 70“ veränderte sich mit dem Sturz von Milosevic, viele Buden sind ver-schwunden, denn die Bedeutung Chinas und die Einreise gingen zurück. Die IOM, die Internationale Organisation für Migration, schätzt die Zahl der Chinesen in Jugoslawien auf 30 bis 60.000, doch genaue Angaben fehlen. Enrico Ponziani, IOM-Büroleiter in Belgrad, gibt an, daß vergangenes Jahr etwa 10.000 Chinesen nach Jugoslawien kamen. Von diesen, so Ponziani, „ wollen 60 Prozent ihren Aufenthalt legalisieren, bis zu 15 Prozent kehrten nach China zurück und der Rest ist möglicherweise illegal nach Westeuropa weitergereist“. Positiv bewertet Ponziani, daß die neue Belgrader Führung die illegale Einwanderung bekämpfen will.

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