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Milosevic Demonstration

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Berichte Serbien
In Belgrad haben heute nur einige hundert Serben für Slobodan

Milosevic demonstriert. Milosevic ist seit Sonntag in Unter-suchungshaft. Auch gegen seinen Sohn und seine Tochter sowie gegen führende Funktionäre des alten Regimes wird ermittelt. Wie gering die Sympathie für den Milosevic-Clan geworden ist, zeigt der Umstand, daß Ehefrau Mira und Tochter Marija ihre Heimatstadt Pozarevac wegen einer Demonstration fluchtartig verlassen haben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

Insert: 0‘47 Ivan Jankovic Strafverteidiger

Aufsager: 1’13 Belgrad

Gesamtlänge:1‘30

Die Demonstration für Slobodan Milosevic in Belgrad war laut wird aber wirkungslos bleiben. Denn die serbischen Sozialisten konnten nur einige hundert Anhänger für ihren Parteichef mobi-lisieren. Sie verlangen, daß sich Milosevic auf freiem Fuß verteidigen darf. Diese Forderung ist chancenlos denn immer massiver werden die Anschuldigungen gegen Milosevic, der der-zeit wegen Amtsmißbrauch und Korruption in Untersuchungshaft sitzt. Vorgeworfen wird ihm etwa die Verantwortung für den Mord an dem Journalisten Slavko Curuvija, der vor seinem Haus vor zwei Jahren erschossen wurde. Doch selbst wenn Milosevic einige ungeklärte Mordfälle nachgewiesen werden könnten, wird ihm die in Serbien noch bestehende Todesstrafe erspart blei-ben. So verweist der Belgrader Strafverteidiger Ivan Jankovic darauf, daß die Gesetze Serbiens und Jugoslawiens mit den europäischen harmonisiert werden sollen und sagt:

„Es ist sehr wahrscheinlich daß nicht nur die Europäische Menschenrechtskonvention unterschrieben wird, sondern auch das sechste Zusatzprotokoll, das die Todesstrafe ausdrücklich verbietet. Daher sind Spekulationen über eine Todesstrafe für Milosevic theoretischer Natur, falsch und unnötig.“

Hinzu kommt, daß zwischen sich ein Kompromiß abzeichnet der vorsieht, daß Milosevic zuerst in Belgrad und dann vor dem Haager Tribunal der Prozeß gemacht wird, und ausgeliefert werden kann nur ein lebender Slobodan Milosevic.

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