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Serbien hat gewählt

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Berichte Serbien
Die Ära von Slobodan Milosevic ist endgültig zu Ende. Bei der gestrigen Parlamentswahl in Serbien hat das demokratische Par-teienbündnis DOS einen Triumpf gefeiert. DOS gewann 177 der 250 Mandate im serbischen Parlament. Serbischer Ministerprä-sident wird Zoran Djindjic. Die Sozialisten von Slobodan Miliosevic erlitten eine schwere Niederlage und verfügen nur mehr über 36 Sitze. Insgesamt werden im Parlament in Serbien vier Parteien vertreten sein.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

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Vorweihnachtlich schön und friedlich verlief die Wahlnacht in Belgrad. In den Straßen blieb es ruhig, trotz des Erdrutsch-sieges der Allianz DOS. Auch in der DOS-Wahlkampfzentrale im Rathaus wurde eher verhalten gefeiert, obwohl Spitzkandidat Zoran Djindjic und die anderen DOS-Spitzenpolitiker natürlich auf den Sieg anstießen. Doch trotz aller Freunde weiß DOS um das schwere Erbe, das Slobodan Milosevic hinterlassen hat. In der Zentrale von Milosevics Sozialisten entsprach die Stimmung der Niederlage und die Journalisten warteten oft vergebens auf eine Stellungnahme. Der Einzug des Ultranationalisten Borislav Pelevic ins Parlament bildete die Überraschung der Wahl. Er gewann 15 Mandate. Pelevics Partei der Serbischen Eintracht profitierte vom Niedergang des Ultranationalisten Vojislav Seselj, der nur mehr 23 Mandate gewann. Seseljs Radikale Partei war Milosevics Koalitionspartner.

Für die Allianz DOS beginnen nun die Mühen des Reformalltages, denn die politische Schonzeit ist vorbei. Einzulösen hat DOS vor allem das versprochene bessere Leben für die Masse der Serben. Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, wird DOS in Serbien wirklich gewonnen haben.

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