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Jugoslawien

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Berichte Serbien
Die politische Führung der kleineren jugoslawischen Teilre-publik Montenergo ist offenbar zur Unabhängigkeit entschlos-sen. So sagte der montengrinische Außenminister Branko Lukovac in einen Interview, Montenegro wolle ein völlig unabhängiger und internationaler anerkannter Staat sein. Mit Serbien ist Montenegro demnach nur bereit über eine schwache Union zu verhandeln.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Belgrad

Insert1/0’39: Wolfgang Petritsch,

Internationaler Bosnienbeauftragter

Aufsager: 0’58

Gesamtlänge: 1’25

In dem Interview, das das staatliche montenegrinische Fern-sehen als Hauptmeldung brachte, erklärt Außemminister Lukovac, die Vereinigung mit Serbien könne nur schwach und ohne völker-rechtlichen Status sein. Daß Montenegros Präsident Milo Djukanovic auf Unabhängigkeitskurs geht zeigen auch heutige Zeitungsberichten. Demnach fordert Montenegros Führung in einem neuen Positionspapier für die Gespräche mit Serbien einen eigen Sitz in der UNO und anderen Organisationen. Skeptisch steht dem der internationale Bosnienbeauftrage Wolfgang Petritsch und der Westen gegenüber. Petrisch hier bei seinem gestrigen Treffen mit Jugoslawiens Präsidenten Vojislav Kostunica, hat Zweifel, ob die von der EU 1992 akzeptierte Unabhängigkeit der ehemaligen Teilrepubliken für Montenegro jetzt noch gilt:

„Man wird sich jetzt unter den neuen konkreten Umständen anschauen müssen, ob das für den konkreten Fall des Zusammengehörens Serbiens mit Montenegro noch Relevanz besitzt.“

Doch Kostunica selbst ist bereit Montenegro ziehen zu lassen, wenn es das will.

Im serbischen Parlament ist dagegen die Lage weiter unklar. Denn die für heute vereinbarte Bildung einer Übergangsre-gierung sowie der geplante Beschluß von Neuwahlen für den 23. Dezember ist vorläufig gescheitert. Grund dafür sind neue Personalforderung der Allianz DOS und der Serbischen Erneu-erungsbewegung SPO unter Vuk Draskovic. Beide Parteien ver-langen, daß die serbischen Sozialisten in ihrer Ministerriege sowie in anderen Institutionen auf Personen verzichten, die durch ihre Nähe zu Slobodan Milosevic zu sehr belastet sind. Das lehnen die Sozialisten ab. Die Parlamentssitzung soll nun am Montag fortgesetzt werden

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