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Milosevic

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Berichte Serbien
Die USA und Rußland haben Slobodan Milosevic aufgefordert, den Wahlsieg seines oppositionellen Herausforderers Vojislav Kostunica anzuerkennen. Milosevic hat diese Forderungen ebenso zurückgewiesen wie das russische Angebot, im Konflikt mit der Opposition über die Anerkennung des Wahlergebnisses zu vermitteln. Milosevic setzt auf den zweiten Wahlgang kommenden Sonntag, den die Opposition verhindern will. Sie hat für morgen zu einem Generalstreik in Serbien aufgerufen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

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Das ist Kolubara, der größte Kohletagebau Jugoslawiens, 60 Kilomter südlich von Belgrad. Die mehr als 7000 Mitarbeiter von Kolubara sind dem Streikaufruf der Opposition schon am Freitag gefolgt; alle Versuche der Direktion auch durch Einführung der Pflichtarbeit das Ende des Protests zu erreichen, blieben vergeblich. Zuerst müsse das Wahlergebnis anerkannt werden, sagen die Arbeiter. Der Streik und der Kampf der Opposition gegen den zweiten Wahlgang kommenden Sonntag sind ein Wettlauf mit der Zeit; denn von Kolubara hängen zwar 60 Prozent der serbischen Stromproduktion ab, doch die Ver-sorgungsreserve beträgt acht Tage. Slobodan Milosevic jedoch setzt weiter auf dem zweiten Wahlgang und auf positve Imagewerbung. So brachte das serbische Staatsfernsehen gestern in den Nachrichten einen 2O Minuten dauernden Beitrag über Milosevic bei der Ausmusterung der Leutnante in Belgrad. Heute wiederum gab das Fernsehen bekannt, Milosevic werde der bei den Olympischen Spielen in Australien siegreichen jugosla-wischen Vollexball-Mannschaft einen Orden verleihen. Ob dieser Medieneinsatz Erfolg haben kann, wird morgen ab fünf Uhr früh klar sein, wenn der von der Opposition ausgerufene Generalstreik beginnen soll.

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