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Jugoslawien

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Berichte Serbien
In Jugoslawien haben die Streitkräfte drei Tagen vor den Schicksalswahlen beruhigende Signale ausgesandt. Nach zweifelhaften Ankündigungen über den Wahltag stellt die Armee klar, daß sie auch einen Sieg der demokratischen Opposition akzeptieren würde. Die Oppositionsparteien befürchten, daß Polizei und Armee eingesetzt werden könnten, um Massen- demonstartionen der Bevölkerung gegen einen möglichen Wahlbetrug von Slobodan Milosevic niederzuschlagen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Montenegro

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Text:

Martialisch gab sich die jugoslawische Armee als sie während des Wahlkampfs Truppen für eine fiktive Rückkehr in den Kosovo vorstellte. Martialisch gab sich auch Generalstabschef Nebojsa Pavkovic bei der Präsentation seines Kosovo-Buches „An der Me-dienfront“: Die Armee werde nach der Wahl Versuche verhindern, die Macht mit Gewalt auf der Straße zu erobern. Im montenegri- nischen Fernsehen machte Pavkovic gestern abend einen Rück-zieher Die Armee werde einen Wahlsieg der Opposition akzep-tieren, sagte er. Freundlich und friedlich zeigte sich auch Slobodan Milosevic bei seinem ersten Besuch im pro-westlich orientierten Montenegro seit vier Jahren. Bei einer Wahlkampf-kundgebung in Berane rief Milosevic zum Widerstand gegen den Westen und zur Landeseinheit auf; gleichzeitig sagte er aber, die Montenegriner müßten selbst entscheiden, ob sie weiter im gemeinsamen Staat leben wollten.

Dieser Mann will einen möglichen Zerfall Jugoslawiens ver-hindern und Milosevic bei der Präsidentenwahl schlagen: Vojislav Kostunica, hier bei der Abschlußkundgebung in Belgrad, ist der Spitzenkandidat der Allianz „Demokratische Opposition Serbiens. Er profitiert vom wachsenden Wunsch der Serben nach einem Wandel. Sollte Kostunica gewinnen, will er das Land reformieren, öffnen und nach Europa führen. Außerdem hofft Kostunica auf eine Befriedung des Kosovo und auf eine erneuerte Föderation mit Montenegro.

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