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Karajdordjevic

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ZiB1
Berichte Serbien
Die jugoslawische Regierung stellt schrittweise die Rechte des früheren Königsgeschlechts der Karadjordjevic wieder her. So hat die Regierung Kronprinz Alexander II. Karadjordjevic erlaubt, zwei Schlösser in Belgrad wieder zu nutzen. Die Staatsbürgerschaft hat Alexander bereits im März wieder erhalten. 1945 hatten die Kommunisten der königlichen Familie die Staatsbürgerschaft aberkannt und ihre Besitzungen enteignent.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Aufsager: 1‘25

Gesamtlänge: 1‘27

Der „Weiße Hof“ in Belgrad ist ein Spiegelbild der Geschichte Jugoslawiens. Tito nutze das Gebäude einige Jahre als offizielle Residenz und empfing hier auch den sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew. Auch Slobodan Milosevic nutzte den „Weißen Hof“ hier verkündete er seinen Sieg über die NATO im Kosovo-Krieg. Nun dürfen Kronprinz Alex-ander Karadjordjevic und seine Familie das Gebäude wieder nutzen. Das verfügte die jugo-slawische Regierung per Erlaß. Bis der Kronprinz sich wieder Eigentümer nennen darf, wird noch einige Zeit vergehen. Denn nicht nur das Königsgeschlecht soll sein Eigentum wieder-erlangen; insgesamt soll in Serbien die kommunistische Verstaatlichung nach dem Zweiten Weltkrieg so weit wie möglich rückgängig gemacht werden. An die Rückkehr zur Monarchie ist aber nicht gedacht, auch wenn das Auto von Kronprinz Alexander eine Nummerntafel mit der serbischen Abkürzung für „Seine Königliche Hoheit“ trägt. Denn die Masse der Serben hat keine Sympathie für die Monarchie; und der im Londoner Exil geborene Alexander spricht noch immer weit schlechter Serbisch als Englisch, obwohl Alexander bereits vor 10 Jahren Belgrad zum ersten Mal besucht hat.

Mit der Überlassung der Königsschlösser, der geplanten Aufhebung der kommunistischen Enteignungen und der Wiedereinführung des Religionsunterrichtes will Serbien ein Zeichen setzen. Die demokratische Regierung will zeigen, daß sie nicht nur mit der Ära Milosevic, sondern auch mit der kommunistischen Ära unter Tito brechen will. Denn der Kommunist und Kroate Tito wird von vielen nationalistischen serbischen Politikern ebenso abgelehnt wie Slobodan Milosevic.

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