Ojdanic in Den Haag

Nach Slobodan Milosevic vor fast einem Jahr hat heute die Führung in Belgrad einen weiteren mutmaßlichen Kriegsverbrecher nach Den Haag überstellt. Der frühere jugoslawische Generalstabschef und spätere Verteidigungsminister Draguljub Ojdanic flog von Belgrad nach Amsterdam, um sich dem Tribunal in Den Haag zu stellen. Ojdanic wird beschuldigt, im Kosovo für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

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Dragoljub Ojdanic vor seinem Abflug nach Den Haag. Der frühere jugoslawi-sche Generalstabschef ist der erste von sechs Angeklagten, die bereit sind sich dem Haager Tribunal zu stellen. Ausgelöst haben diese Bereitschaft Zusagen Belgrads und Den Haags und ein Gesetz, das die Auslieferung ermöglicht. Ojdanic wird vorgeworfen, im Kosovo für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein, die jugoslawische Soldaten begangen haben sollen. Radovan Karadjic und Ratko Mladic, die ehemaligen bosnischen Serben-Führer, sind dagegen weiter auf der Flucht. Gegen sie und weitere 15 Angeklagte hat das Kreisgericht in Belgrad das Auslieferungsverfahren eingeleitet. Während das Ergebnis des Verfahrens klar ist und weitere Auslieferungen folgen werden, bleibt unklar, wann und ob Karadjic und Mladic nach Den Haag kommen werden.