Serbien vor der Stichwahl

In Serbien dürfte die Stichwahl um das Amt des Präsidenten an zu geringer Wahlbeteiligung gescheitert sein. Mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten müssen abstimmen, damit die Wahl gültig ist. Wird dieses Quorum nicht erreicht, muß die gesamte Wahl wiederholt werden. Um 17 Uhr lag die Wahlbeteiligung nur bei .Wahlberechtigt sind 6,5 Millionen Serben .Zur Wahl antreten der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und der Reformpolitiker Miroljub Labus.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

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In Serbien könnte die Präsidentenwahl am Regenwetter, am schlechten Wahlgesetz und sehr veraltete Wählerlisten. Darin sollen viele Wähler doppelt verzeichnet sein, weil Umzüge und Namensänderungen nicht berücksichtigt wurden; auch Auswanderung und Todesfälle wurden nicht bereinigt. Anderseits sieht das Wahlgesetz weder Briefwahl, Wahlkarten noch fliegende Wahlkommissionen vor. Das betrifft Invalide, Kranke, Bewohner von Pensionistenheimen, Studenten und Auslandsserben. Die auf Wahlen spezialisierte Nicht-Regierungsorganisation CESID schätzt, daß bis zu 500.000 Serben so das Wahlrecht vorenthalten wird. Sollte die Wahl trotzdem noch gültig sein, besteht nach Umfragen am Sieg von Vojsilav Kostunica kein Zweifel.