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Trockenheit und Wirtschaft in Serbien

Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Serbien leiden derzeit unter der größten Trockenheit seit 100 Jahren. Betroffen sind vor allem Stromerzeugung und Landwirtschaft. Die Trockenheit belastet auch die Wirtschaftsreformen, die jüngst durch Großprivatisierungen wieder an Dynamik gewonnen haben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Serbien

Aufsager: 1’21 Christian Wehrschütz aus Serbien

Gesamtlänge: 1’40

Das Donau-Kraftwerk Djerdap an der serbisch-rumänischen Grenze ist das größte Laufkraftwerk Europas. 20 Prozent des serbischen Strombedarfs werden hier gedeckt. Wegen des niedrigen Wasserstandes wird derzeit um mehr als die Hälfte weniger Strom erzeugt als normalerweise im Sommer produziert wird. Stromimporte sind unvermeidlich, wobei die trockensten Monate noch bevorstehen. Gefährdet werden könnte auch die Schifffahrt. Im serbisch-kroatischen Grenzgebiet sank die Tiefe der Donaufahrrinne ein Mal schon unter zwei Meter; doch die Schifffahrt leidet hier auch unter fehlenden Investitionen und nicht nur unter Trockenheit. Beides trifft auch die Bauern. Mais ist weniger gefährdet, doch bei Weizen wird mit bis zu 40 Prozent Ausfällen gerechnet. Ministerpräsident Zoran Zivkovic will daher das Geld aus der Privatisierung der Tabakindustrie auch für künstliche Bewässerung verwenden. Mehr als 450 Millionen Euro zahlten zwei Konzerne insgesamt für zwei Fabriken und die Privatisierung der Tankstellenkette Beopetrol soll weiter hundert Millionen bringen. Angekurbelt werden soll damit auch der Straßenbau, doch das meiste Geld dient zur Deckung des Budgetdefizits. Die Regierung hat somit eine kurze Atempause gewonnen. Denn im Herbst wird eine Familie mit zwei Kindern einen Monatslohn allein für Schulsachen aufwenden müssen.

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