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Milosevic Porträt

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Berichte Serbien
Zehn Jahre zählte Slobodan Milosevic zu den führenden Poli-tikern am Balkan. Als serbischer und jugoslawischer Präsident war er maßgeblich am blutigen Zerfall des alten Jugoslawien beteiligt, auch wenn er nicht die Allein- wohl aber die Haupt-schuld daran tragen dürfte. Geboren in der serbischen Stadt Posarevac, ist vor allem der Kosovo untrennbar mit Aufstieg und Fall von Slobodan Milosevic verbunden:

Der Kosovo sollten für Slobodan Milosevic, der am 20. August seinen 60. Geburtstag feiert, zum Schicksal werden. Auch zwei Jahre nach Kriegsende sind die zerstörten Häuser geflohener Serben noch immer gut sichtbar. Dabei hatte Milosevic 1986 seien Landsleuten im Kosovo versprochen: „Niemand wird Euch schlagen dürfen.“ Zum 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld, am 28. Juni vor genau 12 Jahren, erlebte Milosevic seine große Stunde. In seiner Rede am Veitstag beschwor er das himmlische Serbien; er nützte die nationalen Leidenschaften zu Aufstieg zur Macht, beseitigte die Autonomie des Kosovo und legte so die Brandfackel an das alte Jugoslawien.

In Serbien jahrelang durchaus populär zählte er Ende 1995 bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens von Dayton durchaus noch zu den international anerkannten Politikern. Mit der versuchten Fälschung der serbischen Lokalwahlen etwa ein Jahr später begann Milosevics Stern zu sinken. Doch die Polizei zählte noch zu seinen Stützen. 1997 wurde Milosevic Präsident Jugoslawiens; die Amtseinführung zählte zu den wenigen Gele-genheiten, bei denen er gemeinsam mit seinen zwei Kindern und seiner Frau auftrat.

Der Kosovo-Krieg im Jahre 1999 leitete Milosevics Ende ein. Denn trotz aller Kritik an der NATO sehnten sich die Serbien immer stärker nach einem besseren Leben. Bei der Revolution am 5. Oktober vergangenen Jahres fegte der Volkszorn Milosevic hinweg, der seine Niederlage bei der Präsidentenwahl gegen Vojislav Kostunica nicht eingestehen wollte. Sechs Monate später wurde Milosevic verhaftet; aus dem Zentralgefängnis in Belgrad, wurde er am gestrigen Veitstag, dem 28. Juni, an das Haager Tribunal ausgeliefert.

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