× Logo Mobil

Serbien und Uran

Fernsehen
ZiB
Berichte Serbien
Auch in Serbien ist die Bevölkerung über mögliche Gesund-heitsschäden durch uranhaltige panzerbrechende Munition be-unruhigt. Die Regierung in Belgrad hat daher eine Anhörung mit etwa 30 Experten durchgeführt und eine Kommission eingesetzt, die mögliche Folgen der Uranmunition weiter untersuchen soll. Die überwiegende Mehrheit der serbischen Fachleute ist der Meinung, daß keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung durch die uranhaltigen Projektile besteht. Weit größer ist die Besorgnis über jene Umweltschäden, die die NATO-Militäraktion insgesamt verursacht haben könnte.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Aufsager:1‘08

Gesamtlänge:1‘25

Text:

Diese uranhaltigen NATO-Projektile werden im Institut für Atomwissenschaften in Belgrad ebenso untersucht wie konta-minierte Erde aus Serbien. Die Wissenschafter bewerten die unmittelbare Strahlungsgefahr für die Serben als gering; befürchtet wird aber, daß Projektile im Boden geblieben sind; sie könnten das Trinkwasser verseuchen, so daß ein Risiko für die Bürger bestehen könnte. Denn im Atommüll-Lager des Insti-tuts werden bisher nur die 100 gefunden Projektile verwahrt; zwischen drei und 5.000 und damit etwa 1,5 Tonnen Uran soll die NATO vor allem über Südserbien verschossen haben. Betrof-fen ist angeblich nur ein Gebiet von 2,5 Hektar und dieses Gelände wurde gesichert. Auch bei den Streitkräften und bei der Sonderpolizei soll bisher kein Fall von Leukämie aufgetre-ten sein; und bei der Änhörung der serbischen Regierung teil-ten Ärzte mit, daß sich die Krebsrate insgesamt bisher nicht erhöht habe; doch für eine endgültige Bilanz sei es noch zu früh. Weit beunruhigter sind die serbischen Experten bisher über Schäden für Gesundheit und Umwelt, die die NATO-Angriffe insgesamt ausgelöst haben und möglicherweise noch auslösen werden.

Facebook Facebook