Serbischer Wahlkampf
Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz, Belgrad
Insert: 0’24: Zoran Djindjic, DOS-Spitzenkandidat
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Gemeinsam will die Allianz DOS nach Jugoslawien auch bei der Parlamentswahl in Serbien siegen. Trotz Spannungen zwischen dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica und DOS-Wahlkampfmanager Zoran Djindjic vereinbarte die 18-Parteien-Allianz ein gemeinsames Antreten und die Bildung einer serbischen Regierung. Ministerpräsident wird Zoran Djindjic, der sein Hauptziel so formuliert:
„Wir müssen das gesamte Machtsystem beseitigen, das in diesem Land vor allem in den vergangenen zehn Jahren, im Prinzip aber sogar in den vergangenen 50 Jahren errichtet wurde.“
An dessen Stelle treten sollen Rechtsstaat, Marktwirtschaft und Dezentralisierung. Djindjic setzt auf eine Wahlkampftour durch 70 serbische Städte in nur 10 Tagen. Nach Umfragen kann DOS mit einer absoluten Mehrheit im Parlament und etwa 60 Prozent der Stimmen rechnen. Den Sozialisten von Slobodan Milosevic werden als zweitstärkster Kraft bis zu16 Prozent vorausgesagt. Milosevics Partei kommt im staatlichen Fern-sehen kaum vor; auch in den Tageszeitungen ist sie marginalisiert. Vojislav Seseljs ultranationalistische Radika-le Partei dürfte als dritte Kraft die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Daran zu scheitern droht Vuk Draskovic mit seiner Serbischer Erneuerungsbewegung, der einst führenden Oppositionspartei.