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Polizei in Serbien

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Berichte Serbien
In Serbien spielt die Reform des Polizeiapparates eine Schlüsselrolle bei der Demokratisierung des Landes. Denn Polizeiapparat und Geheimdienst zählten zu den gefürchteten Stützen des Regimes von Slobodan Milosevic. Trotz dessen Auslieferung an das Haager Tribunal sind viele Morde aus seiner Ära noch un-geklärt und auch in materieller Hinsicht kämpft die Polizei mit dem Erbe, das Milosevic hinterließ.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Belgrad

Insert: 0’33: Dusan Michajlovic Innenminister Serbiens

Aufsager: 1’17

Gesamtlänge 1‘30

Vor fünf Jahren stand Serbiens Polizei noch treu zu Slobodan Milosevic als Oppositionelle gegen die Fälschung der Lokalwahlen protestierten. Am fünften Oktober vergangenen Jahres ging die Polizei nicht mehr gegen Demonstranten vor und die Revolution fegte Milosevic hinweg. Serbiens neuer Innenminister Dusan Michajlovic übernahm trotzdem ein schweres Amt. Zwar wurden die Milosevic-Geflogsleute beseitigt; doch Michajlovic bezeichnet es als Irrtum, daß Milosevic viel in die Polizei investiert habe; zu deren Lage sagt Michajlovic:

Wir haben zu wenig Radargeräte oder moderne Ausrüstung zur Untersuchung von Verkehrsunfällen. Der Kriminalpolizei fehlt nicht nur ein Laboratorium zur Untersuchung des menschlichen genetischen Fingerabdrucks, auch Computer sind veraltet. An den Grenzübergängen haben wir zwar Computer, doch sie sind nicht vernetzt.

Einsatzbereitschaft und Andrang zur Polizei sind trotz eines Monatsgehalts von durchschnittlich 2100 Schilling hoch. Denn die Wirtschaftslage ist schlecht und das Image der Polizei nach Milosevic wieder gestiegen. Trotz aller Ausbildung hat die Polizei bei der Verbrecherjagd keinen leichten Stand; denn viele Autos sind 20 Jahre alte und statt der hier geübten Verhaftung fahren die Verbrecher der Polizei davon.
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