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Berichte Serbien
Hunderttausende Menschen sind in ganz Serbien auf die Straßen, gegangen, um gegen mögliche Wahlfälschungen zu protestieren. Slobodan Milosevic hat zwar seine Niederlage im ersten Durchgang der Präsidentenwahl eingestanden; doch die Zentrale Wahlkommission spricht von vorläufigen Ergebnissen und der Notwendigkeit eines Zweiten Wahlgangs. Die Opposition spricht von Wahlbetrug Ein zweiter Wahlgang komme nicht in Frage, Kostunica habe schon im ersten gesiegt.

Das Zentrum von Belgrad war überschwemmt mit Menschen. In der jugoslawischen Hauptstadt sollen 200.000 Bürger auf den Beinen gewesen sein. Die genaue Zahl vermag niemand zu sagen, nicht nur hier in Belgrad sondern auch in Novi Sad, Nis, Kragujevac sowie andere serbische Städten; dort sollen jeweils mehr als 30.000 Demonstranten im Stadtzentrum versammelt gewesen sein.

Die Demonstrationen verliefen friedlich, dafür hatten Würstelstände, Grills und Pizzerien Hochbetrieb. Gefolgt sind all diese Belgrader dem Aufruf der Opposition. Denn trotz dieser guten Stimmung haben diese Versammlungen ein klares politisches Ziel. Erreicht werden soll die Anerkennung des Wahlsieges der Opposition bei der Präsidentenwahl durch Milosevic und die zentrale Wahlkommission. Dazu rief auch Vojislav Kostunica in seinem kurzen Auftritt am Platz der Republik auf. Außerdem bekräftigte Kostunica, er habe schon im ersten Wahlgang gesiegt, einen zweiten werde es für ihn daher nicht geben. Die Bürger Belgrads und anderer Städten gingen vor vier Jahren drei Monate lang jeden Tag auf die Straße, um die Anerkennung des Oppositions-sieges bei den Lokalwahlen zu erreichen. Trillerpfeifen, neue Spruchbänder aber auch Plakate mit der Aufschrift „Pobeda“ – Sieg zieren das Stadtzentrum nun. Denn es geht nicht nur mehr um Lokalwahlen, gekämpft wird dieses Mal um das Amts des Präsidenten. Auch am Platz der Republik im Herzen Belgrads ist ein Plakat weit sichtbar mit der Aufschrift „Sieg“. Ob Kostunica, schon gesiegt hat, wird um 20 Uhr bekannt sein. Denn dann wird die Wahlkommission das Endergebnis veröffentlichen.

Denn das Eingeständnis der Kommission, Millosevic liege hinter Kostunica ist bereits eine Niederlage. Doch die Wahlkommission spricht von vorläufigen Ergebnissen und der Möglichkeit eines zweiten Durchgangs. Die Opposition wiederum spricht von Wahlfälschung; denn die einzige Wahl bei der die Kommission andere Ergebnisse präsentiert als die Opposition ist die Präsidentenwahl. Auch am Platz der Republik im Herzen Belgrads ist ein Plakat weit sichtbar mit der Aufschrift „Sieg“ Ob Kostunica, schon gesiegt hat, wird morgen um 20 Uhr bekannt sein. Denn dann wird die Wahlkommission das Endergebnis veröffentlichen.

Insert: Christian Wehrschütz, Belgrad

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Solche Menschenmassen zu mobilisieren – ist Slobodan Milosevic während seines ganzen Wahlkampfes nicht gelungen. Doch was die Popularität bei der eigenen Wählerschaft nicht vermag, schafft die Ablehnung durch die Gegner. Wegen, aber nicht für Milosevic sind wie vor vier Jahren Massendemonstrationen im Gange. Doch dieses Mal geht es nicht um die Anerkennung städtischer Wahlergebnise, wie vor vier Jahren, sondern um das Präsidentenamt.

Kennzeichen der Kundgebung und einziges Lärminstrument der oppositionellen Demonstranten in Belgrad hätten ursprünglich Rassel oder Ratsche sein sollen. Denn ein serbisches Sprichwort lautet: „Er ist zersprungen wie eine Rassel“ – d.h., er ist fertig, wobei Slobodan Milosevic gemeint wird. Statt der Rassel waren am Nachmittag bereits weit lautere und stärkere Geräusche vor dem Bundesparlament zu hören, wo die Kundgebung geplant war. Denn die Bühne für die Siegesfeier von Präsidentschaftskandidat Vojislav Kostunica mußte auf Anordnung der Polizei wieder abgebaut werden. Dagegen protestierten die vorbeifahrenden Belgrader unüberhörbar und mehrere Stunden lang. Trotz dieses Unmuts könnten die von der Opposition affichierten Plakate mit dem Wort Sieg, zu früh angebracht worden sein. Nach Angaben der Opposition hat Kostunica schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht. Im Kampf mit der Opposition ist Slobodan Milosevic zweifellos in der Defensive. Denn das Eingeständnis der Zentralen Wahlkommission, Millosevic liege hinter Kostunica ist bereits eine Niederlage. Doch die Wahlkommission spricht von vorläufigen Ergebnissen und der Möglichkeit eines zweiten Durchgangs. Die Opposition wiederum spricht von Wahlfälschung; denn die einzige Wahl bei der die Kommission andere Ergebnisse präsentiert als die Opposition ist die Präsidentenwahl. Alle Versuche, mit einem Heer von Juristen diese Angaben zu überprüfen scheiterten heute vor und im Bundesparlament. Denn nur einem Oppositionsmitglied wurde gestattet, die 1,7 Millionen Stimmen zu kontrollieren, die Milosevic erhalten soll. Bis morgen 20 Uhr muß die Wahlkommis-sion die Endergebnisse veröffentlichen.

Das Zentrum von Belgrad war überschwemmt mit Menschen. 200.000 Bürger sollen auf den Beinen gewesen sein. Demonstriert wurde auch in Novi Sad, Nis, Kragujevac und anderen serbischen Städten; dort sollen jeweils mehr als 30.000 Bürger im Stadtzentrum versammelt gewesen sein.Die Demonstrationen verliefen friedlich. Gefolgt sind all diese Serben dem Aufruf der Opposition. Erreicht werden soll die Anerkennung des Wahlsieges der Opposition bei der Präsidentenwahl durch Milosevic und die zentrale Wahlkommission. Dazu rief auch Vojislav Kostunica in seinem kurzen Auftritt am Platz der Republik auf. Außerdem bekräftigte Kostunica, er habe schon im ersten Wahlgang gesiegt, einen zweiten werde es für ihn daher nicht geben. Ob Kostunica, schon gesiegt hat, wird um 20 Uhr bekannt sein. Denn dann wird die Wahlkommission das Endergebnis veröffentlichen

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