In Nordgriechenland gilt es derzeit etwa 20.000 Flüchtlinge und Migranten zu versorgen. Auf das Aufnahme Idomene an der Grenze zu Mazedonien entfallen etwa 12.000 Personen. Doch nach der Schließung der Balkan-Route steigt die Belegung der Lager in Nordgriechenland, auch weil Menschen aus Idomeni abwandern. Dort ist die Lage besser als in Idomeni, doch es gibt auch in den von der griechischen Armee geführten Lagern genügend Probleme:
120 zu 13.000 – so lautet derzeit das Verhältnis zwischen den Bewohnern der Ortschaft Idomeni und der Bevölkerung im Auffanglager am Dorfrand unmittelbar an der Grenze zu Mazedonien. Seit Sommer des Vorjahres bevölkern Flüchtlinge und Migranten das Lager, das für 2000 bis 3000 Personen gedacht war, nun aber bei nur 150 Toiletten fünf bis sechs Mal so viele Menschen beherbergt. Je stärker Idomeni zum Nadelöhr auf der Balkan-Route wurde, desto schlimmer wurden auch die Folgen für die Bewohner des Dorfes, die aus Bauern und Pensionisten bestehen. Mit ihnen und der Gemeindevorsteherin von Idomeni hat unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz gesprochen und folgende Reportage aus Idomeni gestaltet:
„Freies Zelten ist untersagt“ – steht auch in deutscher Sprache auf einem Schild am Bahnhof von Idomeni. Darunter haben Flüchtlinge und Migranten ihre Zelte auf dem Bahnsteig aufgeschlagen, denn dort sind sie wenigstens vor Regen geschützt und die Zelte stehen auf einem festen Untergrund. Das Schild mit seiner Aufschrift in Griechisch, Englisch, Deutsch und Serbisch mutet in dieser Lage in dem Auffanglager völlig unwirklich an. Wie viele Tausend Menschen sich in Idomeni aufhalten, ist unklar; Schätzung des UNHCR sprechen von 13.000. Ihre Lage hat sich in den vergangenen Tagen durch starken Regen drastisch verschlechtert
120 zu 13.000 – so lautet derzeit das Verhältnis zwischen den Bewohnern der Ortschaft Idomeni und der Bevölkerung im Auffanglager am Dorfrand unmittelbar an der Grenze zu Mazedonien. Seit Sommer des Vorjahres bevölkern Flüchtlinge und Migranten das Lager, das für 2000 bis 3000 Personen gedacht war, nun aber bei nur 150 Toiletten fünf bis sechs Mal so viele Menschen beherbergt. Je stärker Idomeni zum Nadelöhr auf der Balkan-Route wurde, desto schlimmer wurden auch die Folgen für die Bewohner des Dorfes, die aus Bauern und Pensionisten bestehen. Mit ihnen und der Gemeindevorsteherin von Idomeni hat unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz gesprochen und folgende Reportage aus Idomeni gestaltet:
Nach der Schließung der Balkan-Route stellt sich immer drängender die Frage, was mit den Menschen im Auffanglager Idomeni an der Grenze zu Mazedonien geschehen soll. Ihr Schicksal ist ebenso ungewiss wie die Lage von etwa 1.200 die im Grenzgebiet zu Serbien auf mazedonischer Seite festsitzen. Doch am schlimmsten sind die Lebensbedingungen in Idomeni, die durch starken Regen sein einigen Tagen ständig schlechter werden:
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem griechisch-mazedonischen Grenzgebiet
Während in Brüssel der EU-Türkei-Gipfel um eine Lösung für die Flüchtlingskrise ringt, warten im griechisch-mazedonischen Grenzgebiet mehr als 20.000 Menschen ebenfalls auf diese Entscheidung. In den vier Aufnahmelagern in Nordgriechenland sollen 8.000 Menschen, direkt an der Grenze in Idomeni etwa 13.000 Menschen warten. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere forderte heute, dass diese Menschen in Griechenland bleiben müssten, das gemessen an seiner Bevölkerungszahl weit weniger Menschen bisher aufgenommen habe, als Deutschland und Österreich. Für die Menschen in Idomeni ist das eine kalte Dusche, die heute umso kälter ausfiel, weil es am Abend im mazedonisch-griechischen Grenzgebiet sehr stark geregnet hat:
Während in Brüssel der EU-Türkei-Gipfel um eine Lösung für die Flüchtlingskrise ringt, warten im griechisch-mazedonischen Grenzgebiet mehr als 20.000 Menschen ebenfalls auf diese Entscheidung. In den vier Aufnahmelagern in Nordgriechenland sollen 8.000 Menschen, direkt an der Grenze in Idomeni etwa 13.000 Menschen warten. Anderseits hat die mazedonische Armee ihre Präsenz im Grenzgebiet verstärkt, um Menschenschmuggel zu unterbinden. Die Grenze zwischen beiden Staaten ist etwa 250 Kilometer lang.
An der mazedonisch bleibt die Lage weiter angespannt. In den vergangenen drei Tagen wurden knapp 1.300 Personen aus dem Auffanglager Gevgelija auf der Balkan-Route weiter nach Serbien transportiert. Doch in Idomeni auf griechischer Seite warten weiterhin Tausende Menschen darauf, ob sie weiterreisen dürfen oder nicht.
Im Auffanglager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze war es heute ruhig. Auf mazedonischer Seite bereiten sich die Sicherheitskräfte aber auf einen möglichen neuen Durchbruchsversuch vor. Zusätzliche Spezialkräfte werden herangeführt; das Gestrüpp am Bahndamm wird gerodet, um genügend Platz für die Polizei und ihre Einsatzfahrzeuge zu haben. Zwar hat der Zustrom nach Idomeni etwas nachgelassen, doch dafür füllen sich andere Aufnahmelager in Nordgriechenland. Athen hat Probleme, die nötige Infrastruktur rasch aufzubauen; das hat Griechenland auch Kritik von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eingetragen. „Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten auch in Griechenland. Die müssten auch von den Flüchtlingen genutzt werden“, sagte Merkel. Während der Streit um und mit Griechenland um die Flüchtlingspolitik tobt, wächst der Druck an der mazedonischen Grenze, denn der Zustrom von den griechischen Inseln hält an:
In Griechenland nimmt die Zahl der Flüchtlinge zu. Von den Inseln kommen neue Transporte an. Auf dem griechischen Festland halten sich jetzt etwa 25.000 Flüchtlinge auf, das entspricht einem Viertel der Menschen, die in Österreich bisher einen Asylantrag gestellt haben. Trotzdem ist die Lage in Griechenland sehr schwierig, weil erst jetzt mit der Bereitstellung von Aufnahmezentren wirklich begonnen wird. Am meisten Flüchtlinge sind im Lager Idomeni an der Grenze zu Mazedonien, dem Nadelöhr auf der Balkan-Route. Etwa 7.000 Personen kampieren hier; in Idomeni kam es heute auch zum gewaltsamen Versuch, den Grenzzaun zu durchbrechen; mit Tränengas verhinderte die mazedonische Polizei einen Durchbruch. Die sieben