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Der Papst in Nordmazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien

Papst Franziskus ist heute zu einem historischen Besuch in Nordmazedonien. In der Hauptstadt Skopje las er ein Messe, besuchte das Museum für die Heilige Mutter Theresa, die in dieser Stadt geboren wurde, und traf auch mit Armen, Schwestern des Ordens von Mutter Theresa und den Vertretern anderer Religionsgemeinschaften zusammen. Eingeladen hat den Papst der scheidende Staatspräsident Gjorge Iwanow. Der Besuch des Papstes wird von dem kleinen Balkan-Land auch deshalb als historisch empfunden, weil dieses Gebiet noch nie ein Papst besucht hat. Aus Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Nordmazedonien hat zwei Millionen Einwohner; 70 Prozent sind orthodoxe Christen, 20 Prozent islamischen Glaubens und nur weniger als ein Prozent sind Katholiken des lateinischen und des östlichen Ritus. Diese Gemeinschaft zählt nur etwa 20.000 Gläubige, die in zwei Diözesen zusammengefasst sind, denen aber ein Bischof vorsteht. Das Motto des Papstbesuches lautete daher: „Fürchte Dich nicht, kleine Herde!“, ein Zitat aus dem Evangelium nach Lukas. … Die Messe im Zentrum von Skopje war denn auch der Höhepunkt des Besuches; versammelt hatten sich einige Tausend Gläubige. Ihnen stellte Papst Franziskus die Heilige Mutter Theresa als ein Beispiel christlichen Lebens dar:

„Hunger nach Brot, Hunger nach Brüderlichkeit und Hunger nach Gott. Wie gut kannte Mutter Theresa all das, getragen von dem Wunsch, ihr Leben auf den zwei Säulen von Jesus aufzubauen, der in der Eucharistie ebenso verkörpert ist, wie in den Armen. Liebe erhalten und Liebe geben; diese beiden untrennbaren Säulen markierten ihren Weg und trieben sie an in dem Eifer, auch ihren eigenen Hunger und Durst zu stillen.“

Am Denkmal für Mutter Theresa in der Fußgängerzone von Skopje legte der Papst Blumen nieder, traf mit Mitgliedern ihres Ordens und auch mit dessen Schutzbefohlenen und Armen zusammen. In der Kapelle des Museums für Mutter Theresa sprach der Papst auch mit Verwandten von Mutter Theresa und traf die Vertreter anderer Religionsgemeinschaften. Der Nachmittag gehörte dann dem Treffen mit dem katholischen Klerus in der Kathedrale von Skopje. Die Katholiken empfinden den Papst-Besuch ebenso als Zeichen der moralischen Unterstützung wie die mazedonische Staatsspitze, die nach der schmerzlichen Beilegung des Namensstreits mit Griechenland noch viele schwierige Reformen auf dem Weg zur EU vor sich hat.

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