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Papst in Skopje

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Berichte Nord-Mazedonien

Papst Franziskus kommt heute nach Nordmazedonien. In der Hauptstadt Skopje wird der Papst am zentralen Platz eine Messe lesen, mit Armen und Bedürftigen zusammentreffen aber auch mit der mazedonischen Staatsführung sprechen. Eingeladen haben den Papst der scheidende Staatspräsident George Iwanow und die kleine katholische Kirchengemeinde in Nordmazedonien. Auf dem Programm des Papstbesuches steht auch ein Treffen mit den Vertretern anderer Religionsgemeinschaften sowie mit Nachkommen von Mutter Theresa, die in Skopje geboren wurde. Aus Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Der Besuch des Papstes in Skopje wird von der Staatsführung und der katholischen Kirche als historisch gewertet, und das wohl mit Recht. Denn Päpste haben bereits Albanien, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina besucht, doch noch nie war bisher ein Oberhaupt der Katholischen Kirche auf dem Gebiet des heutigen Staates Nordmazedonien. Vor knapp 20 Jahren stand das Land durch den Aufstand der albanischen Volksgruppe am Rande des Zerfalls, nun funktioniert das Zusammenleben recht gut. Darauf nahm auch Papst Franziskus in einer Video-Botschaft an die Bevölkerung Bezug, indem er sagte:

„Zusammenzuleben ist nicht immer leicht, wir wissen das, aber es ist wert dafür zu kämpfen. Ich vertraue meine Reise der Fürbitte einer großen Heiligen an, der Tochter eures Landes, Mutter Theresa. Geboren und aufgewachsen in Skopje, wurde sie durch die Gnade Gottes eine Missionarin der Wohltätigkeit in der Welt, indem sie Trost und Würde den Ärmsten der Armen gab.“

In Nordmazedonien sind 70 Prozent der Bewohner orthodox, 20 Prozent sind Muslime und weniger als ein Prozent sind Katholiken. Der Besuch des Papstes dient somit auch der Unterstützung dieser kleinen Herde von 20.000 Gläubigen. Als Unterstützung betrachtet auch die politische Führung in Skopje den Besuch. Dazu sagt der Staatssekretär im Außenministerium, Viktor Dimowski:

„Wir sind vielleicht das einzige Land am Balkan, das eine multiethnische und multikulturelle Gemeinschaft aufbaut. Wir sind daher der Ansicht, dass dieser Besuch eine Anerkennung für alle unsere Anstrengungen ist, die wir auf dem Weg Richtung EU und NATO unternommen haben und unternehmen.“

Enorm sind die Sicherheitsvorkehrungen; ein Teil der Innenstadt ist für den Verkehr gesperrt, im Zentrum besteht Ausweispflicht. Zur Messe in Skopje werden 15.000 Gläubige erwarten. 500 Journalisten sind akkreditiert, etwa die Hälfte aus dem Ausland.

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