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Stichwahl um das Präsidentenamt

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Berichte Nord-Mazedonien

In Nordmazedonien findet heute die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten statt. Zur Wahl stellen sich zwei Universitätsprofessoren: Stewo Pendarowski für die Koalition unter Führung der sozialdemokratischen Partei, und Gordana Gordana Siljanovska-Dawkowa für die oppositionellen mazedonischen Nationalisten. Nach dem ersten Durchgang vor zwei Wochen führt Pendarowksi mit nur einem Vorsprung von etwa 7.000 Stimmen. Aus Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Eine entscheidende Rolle bei der Stichwahl spielt die Wahlbeteiligung und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Erstens ist die Wahl nur gültig, wenn mindestens 40 Prozent der 1,8 Millionen Stimmberechtigten teilnehmen. Diese Vorgabe ist schwer zu erfüllen, weil viele Mazedonier im Ausland arbeiten und auch das Interesse an der Präsidentenwahl nicht besonders hoch ist. Im ersten Wahlgang mit drei Kandidaten lag die Beteiligung bei 42 Prozent. Wichtig ist die Beteiligung auch für den Ausgang der Stichwahl. Gehen viele Albaner wählen, sind der Papierform nach die Chancen von Stewo Pendarwoski, dem Kandidaten der Regierung, besser; denn der Koalition gehört auch eine Albaner-Partei an, und die Albaner haben den Kompromiss im Namensstreit mit Griechenland ausdrücklich unterstützt. Gegen die Regierung spricht, dass zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt die innenpolitischen Erfolge im Kampf gegen Korruption und für den Rechtsstaat eher bescheiden ausfallen. Diese Themen griff im Wahlkampf die Kandidatin der nationalistischen Opposition, Gordana Siljanowska-Dawkowa wiederholt auf. Was die Namensänderung betrifft, so will sie diese Änderung der Verfassung akzeptieren, selbst aber weiter von Mazedonien und nicht von Nord-Mazedonien sprechen. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr; seriöse Ergebnisse dürften gegen 21 Uhr vorliegen.

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