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Sebastian Kurz wirbt in Skopje für Kompromiss im Namensstreit

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J18
Berichte Nord-Mazedonien

Der Westen mobilisiert derzeit in Mazedonien für eine Zustimmung zum Namensstreit mit Griechenland. Darüber wird die Bevölkerung des zwei Millionen Einwohner zählenden Balkanlandes am 30. September in einem Referendum abstimmen. Gestern war NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Skopje, morgen kommt Angela Merkel und heute traf Bundeskanzler Sebastian Kurz in Skopje mit der politischen Führung des Landes zusammen; aus Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Auf dem Weg zur Lösung des Namensstreits gilt es in Mazedonien zwei Hürden zu überwinden. Erstens müssen mehr als 50 Prozent aller Stimmbürger am Referendum teilnehmen, und zweitens muss die Mehrheit für den Kompromiss mit Griechenland stimmen. Werden beide Ziele erreicht, soll das Land künftig „Nord-Mazedonien“ heißen; im Gegenzug soll Athen sein Veto gegen den NATO-Beitritt und gegen Beitrittsverhandlungen mit der EU aufgeben. Den Kompromiss unterstützt auch Österreich, einer der größten Investoren in Mazedonien. In Skopje traf Bundeskanzler Sebastian Kurz heute mit Ministerpräsident Zoran Zajev, aber auch mit dem nationalkonservativen Oppositionsführer Christian Mickoski zusammen; dessen Partei ist gegen den Kompromiss, ist aber für EU und NATO, und auch eine Schwester-Partei der ÖVP. Die Botschaft von Sebastian Kurz lautete generell:

"Der Namensstreit lähmt das Land seit über 20 Jahren. Wir sind daher alle mit einem Ziel hier, nämlich dafür zu werben, dass sich die Menschen beim Referendum beteiligen, und auch für die Lösung des Namensstreits stimmen. Das kann eine positive Dynamik für Mazedonien aber auch für die gesamte Region des Westbalkan auslösen."

Wird sich die EU auch in Griechenland massiv für den Kompromiss engagieren, damit Athen das Abkommen mit Mazedonien ratifiziert? Dazu sagt Sebastian Kurz:

"Definitiv; denn es braucht für die Lösung dieses Konflikts beide Seiten; Mazedonien aber auch Griechenland."

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