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Ein Jahr Schließung der Balkan Route

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Kleine Zeitung
Berichte Nord-Mazedonien


Die mazedonisch-griechische Grenze beim kleinen Ort Idomeni macht heute einen völlig verwaisten Eindruck; an das Feldlager mit mehr als zehntausend Bewohnern erinnern nur noch wenige Müllhalden. Die Eisenbahnverbindung ist wieder offen, Überreste der Metallsperren erinnern aber an die Versuche, diese Tor zu stürmen, die die mazedonische Polizei mit dem Einsatz von Tränengas verhinderte; seit fast einem Jahr ist die Balkan-Route zu; geschlossen wurde sie in Zusammenarbeit mit den Staaten des ehemaligen Jugoslawien auf Initiative von Außenminister Sebastian Kurz, der gestern den Grenzzaun bei Idomeni besuchte. Kurz sieht in der Schließung der Route einen klaren Erfolg. An Spitzentagen seien über diese Route 15.000 Personen gezogen, nun sei die Zahl um 98 Prozent gesunken; in den vergangenen vier Monaten seien über diese Route so viele Menschen gekommen, wie im Jahre 2015 innerhalb von zwei Tagen. Kurz betont, dass es richtig gewesen sei, sich nicht in die Abhängigkeit der Türkei zu begeben, was selbst getan werden können, müsse auch selbst getan werden, so Kurz. Dazu zählt an der mazedonisch-griechischen Grenze auch der internationale Kampf gegen Schlepper und illegale Migration, denn der 30 Kilometer lange in zwei Linien errichtete Grenzzaun wirkt natürlich nur, wenn er und das Angelände übermacht werden. Neben mazedonischer Polizei und Streitkräften sind hier mehr als 130 Polizisten aus sieben Staaten im Einsatz, darunter 20 Österreicher. Sie haben eine Wärmebildkamera und sind auch auf Patrouille an der grünen Grenze unterwegs. Mit ihnen traf Sebastian Kurz ebenfalls zusammen und betonte, dass das Beispiel der Balkanroute an der Mittelmeer-Italien-Route wiederholt werden müsse. Die illegale Einreise sei an der EU-Außengrenze zu stoppen, betonte Kurz.
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