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Großkundgebung gegen Regierung in Skopje

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J 18
Berichte Nord-Mazedonien
In Skopje haben heute etwa 10.000 Personen gegen die nationalkonservative Regierung von Ministerpräsident Nikola Gruevski demonstrieren. Zentrale Forderung war der Rücktritt von Gruevski. Mazedonien ist in einer tiefen politischen Krise; verschärft hat sie vor einer Woche ein Gefecht mit albanischen Terroristen in der Stadt Kumanovo; 14 Terroristen und 8 Polizisten wurden dabei getötet. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz

Rücktritt, Rücktritt, forderte die Menge immer wieder vor dem Regierungsgebäude in Skopje. Als Volksbewegung versuchte die Opposition ihre Demonstration vor dem Sitz der Regierung aufzuziehen. Daher wurde bewusst auf Parteifahren verzichtet. Zu sehen waren neben mazedonischen auch türkische und vor allem albanische Fahnen. Zwar sind es nur kleinere albanische Gruppen, die die Proteste der Regierung unterstützen; doch der multiethnische Charakter der Kundgebung war ein erstes positives Zeichen für das Aufweichen der starren ethnischen Fronten in der Politik. Alle Redner forderten den Rücktritt von Regierungschef Nikola Gruevski; Schließlich präsentierte der sozialdemokratische Oppositionsführer seine Forderungen:

"Notwendig ist eine politische Vereinbarung über die Bildung einer Übergangsregierung; sie hat die Bedingungen für freie und faire vorgezogene Wahlen zu schaffen. Dabei müssen unter strengen Fristen und die Wählerlisten bereinigt und die Voraussetzungen für eine unabhängige Berichterstattung durch die Medien geschaffen werden."

Die Demonstration in Skopje verlief friedlich; auch die Polizisten wurden wiederholt begrüßt, die an diesem Tag aber nicht eingreifen mussten.

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