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Friedliche Präsidentenwahl aber Entscheidung in zwei Wochen

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien hat gestern die erste Runde der Präsidentenwahl stattgefunden. Trotz Schneechaos in einigen Landesteilen verliefen die Wahlen friedlich und auch fair; eine wichtige Bedingung der EU für die weitere Annäherung hat Mazedonien somit erfüllt; entschieden wird das Rennen um das Amt des Präsidenten ersten bei der Stichwahl in zwei Wochen. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz:

Die Stichwahl um das Amt des Präsidenten bestreiten der Kandidat der konservativen Regierung, George Iwanow und der Sozialdemokrat Ljubomir Frckovski.. Iwanow führt klar; er dürfte 35 Prozent erreicht haben, Frckovski nur 20 Prozent. Diese Daten beruhen auf Angaben der zuverlässigen Nichtregierungsorganisation Most und der Wahlkommission. Wegen starker Schneefälle und der schlechten Organisation dauert es immer länger, bis verlässliche Resultate vorliegen. Das gilt umso mehr für die Lokalwahlen, die gestern auch stattfanden; alle Parteien feiern und liefern oft widersprüchliche Angaben. Trotzdem zeigt das Abschneiden der übrigen fünf Bewerber um das Präsidentenamt, dass sich in Mazedonien die politische Kräfte neu formieren; So errang der Nationalist Ljube Boskovski 15 Prozent; er war Innenminister in der Zeit des Bürgerkrieges, wurde vom Haager Tribunal angeklagt aber freigesprochen. Boskovski könnte mittelfristig der konservativen Regierungspartei gefährlich werden, aus der er stammt. Bei der albanischen Volksgruppe erreichte der 40jährige Imer Selmani mit 15 Prozent etwa gleich viele Stimmen wie alle drei Kandidaten der etablierten albanischen Parteien zusammen. Außerdem ist Selmani der erste Albaner, der auch für Mazedonier wählbar ist. Wahlberechtigt waren 1,8 Millionen Bürger; die Wahlbeteiligung lag bei 58 Prozent; für die Stichwahl gilt eine Mindestteilnahme von 40 Prozent, sonst muss die Wahl wiederholt werden.

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