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Wissenschaftskooperation Österreich und Mazedonien

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Wissen Aktuell 26072007 Wissenschaftskooperation Österreich und Mazedonien Wehrschütz Mod

Österreich und Mazedonien verstärken die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Jüngstes Beispiel dafür ist die Kooperation zwischen den Zentralanstalten für Meteorologie und Geodynamik in Wien und Skopje bei der Messung von seismischen Daten. Diese Zusammenarbeit wurde am Monat bei Besuch von Wissenschaftsminister Johannes Hahn in Skopje besiegelt. Hahn hat dabei ein Abkommen über wissenschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. Denn der Austausch von Studenten und Wissenschaftlern soll ausgebaut werden. Aus Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christan Wehrschütz:

Heute vor 44 Jahren erschütterte ein Erdbeben die Stadt Skopje. Mehr als eintausend Menschen starben und mehr als 100.000 wurden obdachlos. Dieses Ereignis führte dazu, dass die Universität in Skopje eine führende Rolle in der Erdbebenforschung am Balkan übernahm. Doch der Zerfall des alten Jugoslawien brachte auch für die Wissenschaft schwere Zeiten, und viele Geräte sind veraltet. Daher hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien ihrer Partnerinstitution nun ein modernes Seismometer geschenkt. Daten werden künftig nach Wien in Echtzeit übertragen; das hat bei Erdbeben große Bedeutung, erläutert Wolfgang Lenhardt von der Zentralanstalt:

"Es ist wichtig, die Einsatzkräfte sofort zu mobilisieren in Österreich. Es wird dann die AFDRU, das ist die Austrian Forces Desaster Relief Unit, und die fährt dann ins Ausland und hilft bei den Bergungsmaßnahmen und bei den Suchtrupps; und je früher die Truppen hier ankommen, desto effektiver sind sie."

Diese Zusammenarbeit nützt aber auch Österreich; erstens sind viele Österreicher als Touristen und Geschäftsleute oft auch in potentiellen Erdbebenregionen unterwegs. Zweitens kann man bei Beben in Österreich nun auch auf Gegenmessungen aus Skopje zurückgreifen, und diese Daten fließen in die Bauordnungen ein. Zusammengearbeitet haben beide Institutionen bereits bei einem Tempus-Projekt der EU. Tempus und CEEPUS-Programme nützen auch heimische Universitäten zu einer vielfältigen Zusammenarbeit mit der Universität in Skopje. In Österreich studieren bereits mehr als 300 Studenten aus Mazedonien; ihre Zahl hat sich seit dem Jahre 2000 mehr als verdoppelt.

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