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Mazedonien wählt

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Berichte Nord-Mazedonien
In der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien wird heute ein neues Parlament gewählt. Es ist die erste Wahl seit dem Ende der Gefechte zwischen albanischen Freischärlern und der mazedonischen Polizei und Armee vor etwa einem Jahr. Der Westen erhofft sich von der Wahl eine weitere Stabilisierung des Landes. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz:

In den sechs Wahlkreisen Mazedoniens werben zwischen 21 und 28 Parteien um die Stimmen der 1,7 Millionen Wahlberechtigten. In jeden Wahlkreis werden 20 der insgesamt 120 Mandate vergeben. Wie viele Parteien ins Parlament einzie-hen, wird erst die Wahl zeigen, denn es gibt keine prozentuelle Sperrklausel. Umfragen sagen der Allianz „Mazedonien Gemeinsam“ den Sieg voraus. Sie besteht aus den Sozialdemokraten und Parteien nationaler Minderheiten. Die Allianz wirbt für eine Aussöhnung in Mazedonien. Der nationalistischen Partei von Ministerpräsident Ljubco Georgiejvski wird dagegen eine Niederlage vor-ausgesagt. Stärkste albanische Kraft dürfte die Union für demokratische Integra-tion werden. Sie ist aus der albanischen Freischärlerbewegung hervorgegangen.

Die Parlamentswahl in Mazedonien ist die erste seit dem Ende der Gefechte zwischen Albanern und Mazedonien vor einem Jahr. Der Westen erhofft sich von der Wahl eine weitere Stabilisierung des Landes. Etwa 800 internationale Wahlbeobachter sind im Einsatz, darunter auch mehr als zehn Österreicher.

Um doppelte Stimmabgabe zu verhindern, wird der Zeigefinger der rechten Hand eines jeden Wählers mit einem Spray besprüht, der nur bei ultraviolettem Licht leuchtet; vor der Stimmabgabe wird dieser Finger mit einer entsprech-enden Lampe kontrolliert. Da keine Partei die absolute Mehrheit erreichen dürfte, wird eine Koalition gebildet werden müssen. Sie wird die großen politischen und wirtschaftlichen Probleme Mazedoniens zu lösen haben.

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