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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien gibt es derzeit keine Anzeichen für eine Bei-legung der Krise. Die Kämpfe zwischen mazedonischen Streit-kräften und albanischen Freischärlern dauern an; und auch die neue Sechs-Parteien-Koalition hat bisher trotz aller west-lichen Vermittlungsbemühungen keinen Ausweg aus der Krise ge-funden. In Mazedonien mehren sich die Stimmen, die sich für vorgezogene Parlamentswahlen noch im Herbst aussprechen. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

In Mazedonien ist es heute wieder zu Gefechten zwischen alba-nischen Freischärlern der UCK und den mazedonischen Streit-kräften gekommen. Gekämpft wird im Raum Tetovo, im Nordwesten des Landes sowie in den Dörfern im mazedonisch-serbischen Grenzgebiet. Ein Militärsprecher in Skopje sagte, die Armee werde all Mittel einsetzen, um die von den Freischärlern gehaltenen Dörfer zurückzuerobern. Je länger die Gefechte dauern, desto zerbrechlicher wird auch die Sechs-Parteien-Koalition. Sie besteht aus vier mazedonischen und zwei alba-nischen Parteien. Die Albaner-Parteien befürworten einen Kompromiß mit den Rebellen und befürworten außerdem eine Verfassungsänderung, mit der die Albaner den Mazedoniern rechtlich gleichgestellt werden sollen. Das lehnt der maze-donische Ministerpräsident Ljubco Georgievski ab. Georgievski stellte auch der Regierung ein schlechtes Zeugnis aus; die Koalition funktioniere kaum; ihre Bildung sei möglicherweise ein Fehler gewesen. Georgievski schlug zur Lösung der Krise vorgezogene Parlamentswahlen im September vor. Doch warum Wahlen zu einen Ausweg aus der verfahrenen Situation im Lande führen sollen, sagte Georgievski nicht. Denn ein Ausgleich zwischen Mazedoniern und Albanern dürfte auch nach Wahlen nicht leichter zu finden sein als jetzt.

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