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Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
Europäische Union und NATO haben ein militärisches Eingreifen in der Krise in Mazedonien zunächst ausgeschlossen. Beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel fand der Vorschlag Österreichs keine Zustimmung, das Mandat der Kosovo-Friedenstruppe KFOR auch auf Mazedonien auszudehnen. Die NATO will jedoch die Überwache der Grenze zwischen dem Kosovo und Mazedonien verstärken, um das Einsickern albanischer Freischärler wirksamer unterbinden zu können. Der russische Präsident Vladimir Putin hat dagegen ein militärisches Eingreifen zugunsten der mazedonischen Führung nicht ausgeschlossen. In der mazedoni-schen Stadt Tetovo selbst dauerten die Kämpfe zwischen albanischen Freischärlern und maze-donischen Sicherheitskräften auch heute an. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz:

Text:

Mazedonische Sonderpolizei und Eliteeinheiten der Streitkräfte haben den Beschuß mutmaßlicher Stellungen albanischer Rebellen am Burgberg von Tetovo fortgesetzt. Die Angriffe dürften eher das Ziel haben, die Rebellen niederzuhalten, denn direkte Treffer sind kaum zu erzielen. Die Rebellen sind gut verschanzt und kontrollieren auch das Angelände des Burgberges bis herab zu einem Dorf, das nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum Tetovos entfernt ist. Daher dürften die von der mazedonischen Seite herangeführten Panzer und schwere Artillerie vor allem das Ziel haben, den Bewegungsradius der Rebellen weiter ein-zudämmen. Die Ankündigung der Regierung in Skopje, eine Schlußoffensive gegen die Re-bellen stünde bevor, klingt angesichts der Kräfteverhältnisse jedenfalls nicht sehr realistisch. NATO und EU haben die Aktionen der albanischen Freischärler verurteilt. Die EU forderte außerdem einen Waffenstillstand und will ihre Hilfsprogramme für Mazedonien beschleu-nigen. Der mazedonische Außenminister Srdjan Kerim warnte vor einem neuen Balkankrieg, sollten die Rebellen nicht besiegt werden. Ein ehemaliger mazedonischer Verteidigungs-minister sagte, das Schicksal Mazedoniens werde sich in den kommenden 10 Tagen entschei-den. Sollten die albanischen Rebellen bis dahin nicht niedergerungen sein, werde es Maze-donien in seiner derzeitigen Form nicht mehr geben.

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