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Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
In der Krise in Mazedonien zeichnet sich nach wie vor keine Perspektive für eine Verhand-lungslösung ab. Regierung und Freischärler haben einander Ultimaten gestellt. Gedroht wurde von beiden Seiten auch mit einer Ausweitung der Kampfhandlungen, sollten die jeweiligen Forderungen nicht angenommen werden. Großbritannien und Frankreich bereiten derzeit einen gemeinsamen Entwurf für eine UNO-Resolution zur Lage in Mazedonien vor. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz:

In Mazedonien läuft heute das Ultimatum der Regierung an die albanischen Freischärler ab. Die Regierung hat die Rebellen in der Stadt Tetovo aufgefordert, sich binnen 24 Stunden zu ergeben oder das mazedonische Staatsgebiet zu verlassen. Bis zum Ablauf des Ultimatums um Mitternacht, würden mazedonische Truppen nicht auf Stellungen der Rebellen feuern, heißt es im Ultimatum der Regierung. Skopje vertritt die Ansicht, daß die Mehrheit der Rebellen aus dem Kosovo stamme, eine Haltung, die von den Aufständischen als falsch be-zeichnet wird. Die albanischen Freischärler selbst haben die mazedonische Führung aufge-fordert, über eine friedliche Lösung der Krise zu verhandeln. Gleichzeitig drohten die Frei-schärler mit einer Ausweitung der Kämpfe, sollte Skopje nicht gesprächsbereit sein. Doch eine klare politische Führung hat sich bei den Rebellen bisher offensichtlich noch nicht herausgebildet, so daß unklar ist, mit wem Skopje konkret sprechen sollte. Die Regierung hat bisher jedenfalls Verhandlungen abgelehnt, eine Haltung die auch von der EU unterstützt wird. In New York berät der UNO-Sicherheitsrat über einen Resolutionsentwurf zur Lage in Mazedonien, den Großbritannien und Frankreich erarbeitet haben. Darin werden die politi-schen Führer der Albaner aufgerufen, ihren Einfluß geltend zu machen, damit Frieden und Sicherheit in Mazedonien wieder hergestellt werden könne. Rußland geht diese Formulierung nicht weit genug. Moskau verlangt, daß der Sicherheitsrat auch zu weiteren Schritten bereit sein müsse, sollten die Albaner ihre Kämpfe nicht beenden.

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