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Mazedonien-Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien wächst die Kriegsgefahr. Die Regierung in Skopje hat sich nun zum Einsatz der Armee gegen die albanischen Freischärler in Tetovo entschlossen. Die Rebellen rückten am Abend an den Stadtrand von Tetovo vor und beschossen Polizeistellungen in der Innen-stadt. Mazedonische Regierungstruppen setzten schwere Waffen ein, um die Rebellen zu-rückzuwerfen. Außerdem wurde eine Ausgangssperre über die Stadt verhängt. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz:

Die Kämpfe im Raum Tetovo haben dazu geführt, daß immer mehr Mazedonier und Albaner aus der Stadt und dem ebenfalls umkämpften Umland fliehen. So wurden allein am jugosla-wisch-mazedonischen Grenzübergang in Südserbien gestern mehr als 350 Flüchtlinge registriert. Auch per Flugzeug haben vor allem Albaner das Land verlassen und sind zu Ver-wandten nach Deutschland geflohen. Wie groß die Nervosität der Führung in Skopje bereits ist, zeigt auch die Fernsehansprache von Ministerpräsident Ljubco Georgievski. Georgievski warf Deutschland und den USA indirekt eine Mitschuld an der Krise vor, da beide Länder zu wenig täten, um die aus dem Kosovo kommenden Freischärler zu stoppen. Der mazedonische Außenminister Srdjan Kerim wird heute in Brüssel mit den EU-Außenministern über die Lage in Mazedonien beraten.

Die Kämpfe im Raum Tetovo haben dazu geführt, daß immer mehr Mazedonier und Albaner aus der Stadt und dem ebenfalls umkämpften Umland fliehen. So wurden allein am jugosla-wisch-mazedonischen Grenzübergang in Südserbien gestern mehr als 350 Flüchtlinge registriert. Auch per Flugzeug haben vor allem Albaner das Land verlassen und sind zu Ver-wandten nach Deutschland geflohen. Wie groß die Nervosität der Führung in Skopje bereits ist, zeigt auch die Fernsehansprache von Ministerpräsident Ljubco Georgievski. Georgievski warf Deutschland und den USA indirekt eine Mitschuld an der Krise vor, da beide Länder zu wenig täten, um die aus dem Kosovo kommenden Freischärler zu stoppen. Die Mazedonier wüßten auch, daß der deutschen und der amerikanischen Regierung die „Bosse der albani-schen Banden“ aus dem Kosovo bekannt seien, sagte Georgievski wörtlich. Der Minister-präsident sagte, Mazedonien werde den Krieg gewinnen und keinen Fußbreit des Landes verlieren. Die Regierung hat auch die Mobilisierung von Reservisten angeordnet. Doch die etwa 10.000 Mann umfassende Armee ist eher schlecht als recht ausgerüstet. Hinzu kommt, daß 40 Prozent der Soldaten Albaner sein sollen. Eine rasche militärische Entscheidung ist somit unwahrscheinlich. Um eine politische Unterstützung bemüht sich heute in Brüssel der

mazedonische Außenminister Srdjan Kerim. Kerim wird mit den EU-Außenministern über die Lage in Mazedonien beraten. Außerdem wird der EU-Beauftragte für Außen- und Sicher-heitspolitik, Javier Solana heute nachmittag nach Mazedonien kommen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Wie die EU die drohende Eskalation in Mazedonien eindäm-men will ist bisher jedenfalls unklar. Immer klarer wird dagegen, daß die Freischärler aber auch sogenannte gemäßigte albanische Politiker eine Änderung des mazedonischen Staats-gefüges erreichen wollen. Auch sie fordern nun eine Änderung der Verfassung hin zu einer Föderation sowie die Möglichkeit, ein Referendum über die Loslösung der albanisch be-siedelten Gebiete Mazedoniens abhalten zu können.

Wie groß die Nervosität der Führung in Skopje bereits ist, zeigt auch die Fernsehansprache von Ministerpräsident Ljubco Georgievski. Georgievski warf Deutschland und den USA indirekt eine Mitschuld an der Krise vor, da beide Länder zu wenig täten, um die aus dem Kosovo kommenden Freischärler zu stoppen. Der Ministerpräsident sagte, Mazedonien werde den Krieg gewinnen und keinen Fußbreit des Landes verlieren. Die Regierung hat auch die Mobilisierung von Reservisten angeordnet. Doch die etwa 10.000 Mann umfassende Armee ist eher schlecht als recht ausgerüstet. Hinzu kommt, daß 40 Prozent der Soldaten Albaner sein sollen. Eine rasche militärische Entscheidung ist somit unwahrscheinlich. Um eine politische Unzterstützung bemüht sich heute in Brüssel der mazedonische Außenminister Srdjan Kerim. Wie die EU die drohende Eskalation in Mazedonien eindämmen will ist bisher jedenfalls unklar. Immer klarer wird dagegen, daß die Freischärler aber auch sogenannte gemäßigte albanische Politiker eine Änderung des mazedonischen Staatsgefüges erreichen wollen. Auch sie fordern nun eine Änderung der Verfassung hin zu einer Föderation sowie die Möglichkeit, ein Referendum über die Loslösung der albanisch besiedelten Gebiete Maze-doniens abhalten zu können.
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