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Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien läuft in zwei Stunden das Ultimatum ab, daß die Regierung den albanischen Rebellen in der Stadt Tetovo gestellt hat. Die Regierung fordert, daß die Freischärler ihre Waffen abgeben und die Kämpfe einstellen. Die Rebellen haben das Ultimatum abgelehnt. Trotzdem besteht noch eine gewisse Hoffnung, daß es in Mazedonien nicht zum Bürgerkrieg mit unabsehbaren Folgen für den gesamten Balkan kommt. Aus der mazedonischen Haupt-stadt Skopje berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Text:

Wenige Stunden vor dem Ablauf des Ultimatums der Regierung haben die albanischen Re-bellen einen zeitlich unbefristeten Waffenstillstand angeboten. Die Feuerpause solle dazu genutzt werden, eine friedliche Lösung für die Krise zu finden, sagte eine Sprecher der albanischen Freischärler. Ob und wenn ja wie die Regierung in Skopje dieses Angebot an-nehmen wird oder kann, ohne ihr Gesicht gegenüber der mazedonischen Bevölkerung zu verlieren ist offen. Die mitregierende Albaner-Partei DPA hat jedenfalls auch zu raschen Ver-handlungen aufgerufen, um einen Krieg zu verhindern. Außerdem erklärte die DPA, daß ihr im Falle einer Offensive der mazedonischen Streitkräfte kaum eine andere Wahl bliebe, als aus der Regierung auszuscheiden. Ein derartiger Schritt würde Mazedonien weiter destabili-sieren. Daher besteht noch eine gewisse Hoffnung, daß es doch nicht zu einer Fortsetzung der Gefechte nach Ablauf des Ultimatums um Mitternacht kommt. Denn eine eindeutige und rasche militärische Entscheidung ist nicht zuletzt wegen des gebirgigen Geländes nicht zu erwarten. Daran kann auch die Entscheidung der NATO nichts ändern, die Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo durch zusätzliche Soldaten zu überwachen. Denn die Rebellen sind durch die Unterstützung der lokalen Bevölkerung sowie durch die genaue Kenntnis des Geländes auch gegenüber einer hochtechnisierten Truppe im Vorteil.

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