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Tetovo-Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien hängt der Waffenstillstand nach wie vor an einem seidenen Faden. Am Vormittag war in Tetovo wieder Geschützfeuer zu hören. Zwei Männer wurden von der mazedonischen Sonderpolizei erschossen. Erst am frühen Nachmittag schwiegen in Tetovo wieder die Waffen. Aus Tetovo berichtet Christian Wehrschütz:

Nach einem Tag der Feuerpause beschoß mazedonische Artillerie heute wieder mutmaßliche Stellungen albanischer Freischärler am Burgberg von Tetovo und im hügeligen Angelände der Stadt. Am frühen Nachmittag schwiegen dann die Waffen. Bei einem Polizeistützpunkt im Norden Tetovos erschossen Sonderpolizisten zwei Männer. Bei einer Verkehrskontrolle soll einer der Männer versucht haben, eine Handgranate auf den Polizeistützpunkt zu werfen. Der zweite Mann soll mit einer Pistole bewaffnet gewesen sein. Der Bürgermeister der Stadt, Murtezan Ismaili, fürchtet vor allem, daß es in Tetovo zu Schießereien zwischen Albanern und Mazedoniern kommen könnte. 70 Prozent der etwa 70.000 Einwohner sind Albaner, der Rest sind Mazedonier und Angehöriger nationaler Minderheiten. Ismaili verlangt daher Verhandlungen, denn Tetovo müsse ein Schicksal erspart bleiben, wie es Sarajevo erlebt habe. Die Freischärler haben eine unbefristete Feuerpause und Verhandlungen angeboten. Ob es dazu kommt und wer konkret mit wem sprechen könnte, ist noch unklar. An der Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo kam es heute ebenfalls zu einem Zwischenfall. Dort wurden vier mazedonische Polizisten erschossen. Die näheren Umstände der Tat sind noch unklar. Klar ist dagegen bereits, daß Mazedonien beim Schutz der Grenze zum Kosovo nicht auf eine rasche Verstärkung der Überwachung durch die NATO zählen kann. Bisher hat sich erst ein Mitglied der NATO bereit erklärt, zusätzliche Soldaten bereitzustellen. Die Lage in Mazedonien wird morgen auch beim EU-Gipfel in Stockholm im Mittelpunkt stehen. An dem Treffen wird auch der mazedonische Präsident Boris Trajkovski teilnehmen.

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