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Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
Die mazedonische Armee setzt ihre Angriffe gegen albanische Rebellen fort. Die Ortschaften im Grenzgebiet zu Serbien werden mit Artillerie beschossen. Die Regierung in Skopje hatte

Zivilisten zuvor aufgefordert, ihre Dörfer zu verlassen und sich nach Kumanovo zu begeben. Die EU ist über die wieder aufgeflammten Kämpfe besorgt. Die EU fordert eine Isolierung extremistischer albanischer Gruppen aber auch Verhandlungen zwischen der mazedonischen

Regierung und gemäßigten Albanern. Aus Skopje Christian Wehrschütz:

Die mazedonischen Streitkräfte greifen vor allem die Ortschaften Vaksince und Slupcane im Grenzgebiet zu Serbien mit Artillerie an. Beschossen werden mutmaßliche Stellungen alba-nischer Freischärler auch mit Panzern und Kampfhubschraubern. Doch bisher ist es nicht gelungen, die Freischärler der sogenannten Nationalen Befreiungsarmee aus den Ortschaften zu vertreiben. Auch der Aufruf der Regierung an die Zivilbevölkerung, diese Orte zu ver-lassen und nach Kumanovo zu kommen, ist nur mäßig befolgt worden. Nach Angaben aus Skopje sind etwa 150 Zivilisten bisher aus den umkämpften Ortschaften dem Aufruf der Regierung gefolgt. Die meisten Albaner dürften in Richtung Kosovo geflohen sein, so sie ihre Dörfer überhaupt verlassen haben. Die Regierung wirft den Freischärlern vor, die Zivilisten als Geiseln und lebende Schutzschilde zu benutzen. Die Rebellen bestreiten das; die Wahrheit läßt sich nicht feststellen, denn bisher hat die Regierung nur je einer Mission des Internatio-nalen Roten Kreuzes und Vertretern der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusam-menarbeit in Europa, den Zugang zum Kampfgebiet für kurze Zeit gestattet. Sicher ist aber, daß die Freischärler auch auf beträchtlichen Rückhalt unter der Zivilbevölkerung zählen können. Eine militärische Lösung des Konflikts in Mazedonien, dürfte daher weitgehend auszuschließen sein.

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