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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien ist um Mitternacht ein Waffenstillstand zwischen mazedonischen Streitkräften und albanischen Rebellen in Kraft getreten. Vermittelt wurde die Feuerpause in getrennten Gesprächen von der NATO. Ob die Feuerpause hält ist nach bisherigen Erfahrungen fraglich; sollte sie jedoch eingehalten werden, sollen der Waffenruhe eine umfassende politische Einigung sowie eine Entwaffnung der Rebellen folgen. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz

Werden die Feuerpause eingehalten und eine politische Einigung zwischen Albanern und Mazedoniern erzielt, sollen bis zu 3000 NATO-Soldaten nach Mazedonien kommen, um die Rebellen der UCK zu entwaffnen. Diese Entwaffnung soll binnen 30 Tagen abgeschlossen sein. Doch der Weg dahin ist noch sehr weit, obwohl die mazedonische Seite eine Einigung mit den albanischen Parteien bereits binnen zehn Tagen für möglich hält. Denn unter Vermittlung von EU und USA verhandeln beide Parteien über einen weitgehenden Umbau des mazedonischen Staates. Vorgesehen ist, alle jene Stellen aus der mazedonischen Verfassung zu streichen, die den slawischen Mazedoniern eine gewisse Sonderstellung einräumen. Statt dessen soll die Verfassung rein bürgerlichen Charakter tragen. Dafür sollen auf einfach-gesetzlicher Ebene die Rechte aller nationalen Minderheiten geschützt und die Selbstverwaltung der Gemeinden massiv gestärkt werden. Albanisch wiederum soll praktisch zweite Staatssprache werden. Die Verhandlungen über all diese Fragen werden sicher noch einige Zeit dauern. Daher ist es ungewiß, wann die NATO in Mazedonien eintreffen wird, denn sie will nur dann Soldaten entsenden, wenn eine dauerhafte politische Lösung gefunden ist.

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