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Mazedonien und NATO

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Berichte Nord-Mazedonien
Wie viele Waffen hat die UCK ? Diese Frage ist noch immer zwischen der NATO und der mazedonischen Regierung umstritten. NATO-Pressesprecher Barry Johnson sprach in Skopje wörtlich von Meinungsverschiedenheiten in der Methodologie, die noch beseitigt werden müßten. Auf deutsch: NATO und mazedonische Regierung sind sich noch nicht einig darüber, was Waffe oder Munition ist. Diese Auseinandersetzung erinnert an die Abrüstungsverhand-lungen in den 70iger Jahren als USA und Sowjetunion lange darüber stritten, was eigentlich ein Panzer sei. Die Einschätzungen der NATO und der mazedonischen Führung über die Zahl der Waffen der UCK klaffen weit auseinander. Sie reichen von einigen Tausend bis zu 85.000, wobei letzte Zahl das mazedonische Innenministerium nannte. Die Frage wie viele Waffen die albanischen Freischärler tatsächlich haben, ist deshalb so wichtig, weil von der schrittweisen Entwaffnung auch die Umsetzung des Friedensabkommens abhängt. So will das Parlament in Skopje mit der Behandlung des Abkommens erst beginnen, wenn die UCK ein Drittel ihrer Waffen abgegeben hat. Die Ratifizierung soll erst nach der völligen Abgabe aller Waffen erfolgen. Eine Einigung über die

Daß tatsächlich alle Waffen abgegeben werden, glaubt niemand. Doch die mazedonische Seite ist natürlich daran interessiert, die Zahl der Waffen der Freischärler möglichst hoch anzusetzen, damit möglichst viele Waffen abgegeben werden müssen. Das Interesse der UCK ist dem genau entgegen gesetzt. Die NATO wiederum muß eine realistische Einschätzung zwischen diesen beiden Extremen finden. Sie stützt sich dabei auf Angaben beider Seiten aber natürlich vorwiegend auch auf eigene Aufklärungsergebnisse. Angaben dazu will die NATO natürlich nicht machen. Doch dürfte die Sattelitenaufklärung eine wichtige Quelle sein. Auch Angaben und Schätzungen über die tatsächliche Stärke der Freischärler wird in diese Berech-nungen einfließen. Trotzdem erklärt auch die NATO, daß die Entwaffnung vor allem die Bedeutung habe, als vertrauensbildende Maßnahme zu wirken, um ein Zusammenleben zwischen Mazedoniern und Albanern wieder möglich zu machen.

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