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Berichte Nord-Mazedonien
Wie ernst der Westen die Krise in Mazedonien beurteilt, machte NATO-Gen-eralsekretär George Robertson gleich zu Beginn seiner Pressekonferenz im Par-lament in Skopje deutlich. Das Land stehe wegen der Spannungen zwischen Ma-zedoniern und Albanern am Rande des Abgrundes; daher müßten gerade jetzt die demokratischen Institutionen Stärke zeigen, um Mazedonien vor einer Kata-strophe zu bewahren. Robertson und der EU-Beauftragte für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, riefen die Parteien Mazedoniens auf, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden, um die Krise mit fried-lichen Mitteln zu meistern. Der Westen will vor allem erreichen, daß die Sozial-demokraten in die Regierung eintreten. Denn die mazedonischen Sozialdemo-kraten sind die größte Oppositionspartei im Parlament; sie sollen dazu gebracht werden, Zugeständnissen an die Albaner mitzutragen. Die Regierung besteht derzeit aus drei Parteien, darunter ist auch eine Partei der Albaner. Fraglich ist jedoch, wie groß der Einfluß der Albaner-Parteien auf die albanischen Frei-schärler tatsächlich ist. Die Anschläge dieser Freischärler verurteilten George Robertson und Javier Solana mit scharfen Worten; gleichzeitig forderten sie aber auch bessere Lebensbedingungen für die albanische Bevölkerung. Solana machte außerdem deutlich, daß die EU gegen eine mögliche Verhängung des Kriegsrechtes in Mazedonien ist. Das Parlament in Skopje wird morgen über diese Frage beraten, doch wegen des massiven Drucks der EU ist es eher unwahrscheinlich daß ein derartiger Beschluß gefaßt wird.
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