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Mazedonien Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
Der NATO-Rat in Brüssel soll morgen oder am Dienstag endgültig über den Einsatz in Mazedonien entscheiden. Vorgesehen ist, daß etwa 3.500 NATO-Soldaten in die ehemalige jugoslawische Teilrepublik kommen, um die albanischen Freischärler zu entwaffnen. Ein Vorauskommando ist bereits in Mazedonien, um die Lage zu sondieren und den Einsatz vorzubereiten. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrepondent Christian Wehrschütz:

Die endgültige Zustimmung des NATO-Rates zum Mazedonien-Einsatz hängt davon ab, ob die westliche Allianz den Waffenstillstand zwischen mazedonischen Streitkräften und alba-nischen Freischärlern als stabil genug beurteilt. Nicht zuletzt um diese Frage zu klären, wird morgen der NATO-Befehlshaber für Europa, der amerikanische General Joseph Ralston, selbst nach Skopje kommen. Ralston will mit der mazedonischen Regierung über Details des Einsatzes sprechen, der unter der Bezeichnung „Wesentliche Ernte“ durchgeführt werden soll. Daß die NATO mit großer Wahrscheinlichkeit diesen Einsatz durchführen wird, zeigt der Umstand, daß bereits 400 der geplanten 3.500 Soldaten in Mazedonien sind. Sie haben die Einhaltung der Waffenruhe und die Bedingungen für den Aufbau des Hauptquartiers zu über-prüfen. Zwar ist die Feuerpause in den vergangenen Tagen immer wieder verletzt worden, doch die Lage in Mazedonien ist weit ruhiger als noch in der Vorwoche. Je länger die NATO zuwartet, desto größer wird die Gefahr, daß die Kämpfe erneut beginnen. Selbst wenn alle Voraussetzungen gegeben sein sollte, einfach wird der Einsatz nicht werden. Denn vor allem unter den Mazedoniern ist die antiwestliche Stimmung sehr stark und die Zweifel an einer umfassen den Waffenabgabe durch die UCK weit verbreitet. So blockierten auch heute wieder Mazedonier den Grenzübergang zum Kosovo und unterbrachen damit die Hauptverkehrsader für die NATO in und aus dem Kosovo. Die Mazedonier verlangen, daß die UCK binnen Wochenfrist alle ihre Geißeln freiläßt, sowie daß Vertriebene in ihre Heimatorte zurückkehren können und daß Hilfskonvois freien Zugang bekommen.

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