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Mazedoniens Hängepartie auf dem Weg Richtung EU

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ZiB1
Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien findet morgen der erste Durchgang der Präsidentenwahl statt. Nach Umfragen wird ein zweiter Wahlgang nötig sein, trotzdem ist der morgige Tag spannend. Denn Brüssel hat klar gemacht, dass eine weitere EU-Annäherung nur nach fairen Wahlen möglich ist. Vor knapp einem Jahr wurde bei der Parlamentswahl ein Mann getötet, außerdem kam es zu großen Unregelmäßigkeiten. Mazedonien ist seit drei Jahren EU-Beitrittskandidat, doch ein Verhandlungsbeginn ist nicht in Sicht:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Skopje

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Skopje

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Als Wiege des Abendlandes sieht sich Mazedonien selbst; doch der Streit mit Griechenland um Staatsname und hellenistisches Erbe verhinderte den NATO-Beitritt und behindert zunehmend die EU-Annäherung. Der Flughafen heißt Alexander der Große – und nun heißt so auch eine Autobahn Richtung Griechenland. Die Taufe kostete 50 Millionen Euro an EU-Hilfe, weil Athen danach das Geld blockierte. Die EU-Annäherung hemmen auch Versäumnisse bei der Justizreform und im Kampf gegen die Korruption. Diesen Stillstand beklagen seriöse Firmen, wie diese Schuhfabrik, die als verlängerte Werkbank für Italien und England arbeitet. Ausländische Investoren klagen im Gegenzug über Willkür und Rechtsunsicherheit. Doch es gibt Hoffnungsschimmer. Dazu zählt diese Universität in Tetovo; nach dem Bürgerkrieg im Jahre 2001 gegründet, studieren hier Albaner und Mazedonier gemeinsam. Vor allem hier entsteht eine neue, weltoffene Elite, die hoffentlich die Kraft haben wird, Mazedonien in Europa zu integrieren.

Aufsager:

Zur EU gehören auch faire Wahlen. Daher ist es so wichtig, dass die Präsidentenwahl demokratisch abläuft, damit Mazedonien wenigstens ein Hindernis auf dem Weg Richtung EU beseitigen kann.

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