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Namensstreit mit Griechenland

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Berichte Nord-Mazedonien


Beim NATO-Gipfel Anfang April in Bukarest hat auch Mazedonien gute Chancen zum Beitritt zum Militärbündnis eingeladen zu werden. Einziges ernsthaftes Problem ist der nach wie vor offene Namensstreit mit dem NATO-Mitglied Griechenland, das deswegen mit einem Veto droht. Athen befürchtet mögliche territoriale Ansprüche auf seine nördliche Provinz gleichen Namens. Die Verhandlungen zwischen Skopje und Athen werden morgen in New York fortgesetzt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Skopje

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Tausende protestierten jüngst gegen die geforderte Änderung des Staatsnamen. Kompromissangebote von UNO-Vermittlern wie Republik-Ober-Mazedonien lehnte auch die Regierung ab. Für sie ist ein neuer Name nur gegenüber Griechenland und in internationalen Organisationen denkbar. Dort heißt das Land „Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien“. Das ist der Kompromiss, der 1995 mit Athen erzielt wurde. Seit damals scheiterten alle Gespräche über eine dauerhafte Lösung. Obwohl nicht mehr so viele Griechen wie vor 15 Jahren mobilisierbar sind, fordert die große Mehrheit eine harte Linie. Für sie ist Alexander der Große ihr Held, während der Flughafen in Skopje Alexander der Große heißt. Belastet wird das Verhältnis auch durch die Vertreibung von Mazedoniern nach dem Zweiten Weltkrieg. Wirtschaftlich sind die Kontakte eng. Die Raffinerie Okta ist in griechischer Hand, und die Zeiten des griechischen Embargos sind vorbei.

Aufsager:

Wegen der unsicheren Lage im Kosovo und in Serbien wäre gerade jetzt die Aufnahme Mazedoniens in die NATO ein weiterer Stabilitätsanker für den Balkan. Dies gilt umso mehr, weil Mazedonien auf dem Weg Richtung EU kaum Fortschritte macht.

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