EVN-Repräsentanz in Mazedonien eröffnet
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Berichte Nord-Mazedonien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mazedonien
Insert1: 0’53 Günther Ofner, EVN-Maezdonien
Insert2: 1’15 Günther Ofner, EVN-Maezdonien
Gesamtlänge: 2’14
Zwei Millionen Einwohner zählt die ehemalige jugoslawische Teilrepublik, die seit Dezember EU-Beitrittskandidat ist. Brüssel honorierte damit den mühsamen Ausgleich mit der albanischen Volksgruppe, ein Konflikt, der das Land vor fünf Jahren an den Rand des Bürgerkriegs brachte. Doch diese Krise wurde überwunden und bis Juli 2006 regierten die Sozialdemokraten das Land. Bereits im März übernahm die EVN den Stromversorger ESM und hat nun 700.000 Kunden in Mazedonien. Geplant sind Investitionen von 750 Millionen Euro; so gilt es etwa das Leitungsnetz zu erneuern. Derzeit geht ein Viertel des Stroms durch Leitungsverluste und Diebstahl verloren; gleichzeitig muss ein Drittel des Stroms importiert werden. Nicht zum Besten steht es auch um die Zahlungsmoral, trotzdem ist Mazedonien wichtig für die EVN:
„Mazedonien ist für uns ein sehr interessanter Platz, weil es an einem Schnittpunkt liegt; mehrere EU-Leitungskorridore führen durch das Land, und es ist eine ideale Basis, um nach Norden, nach Süden nach Osten und Westen zu expandieren.“
Doch warum ist die EVN überhaupt auf Expansionskurs in Ost- und Südosteuropa?
„Der strategische Hintergrund ist die Antwort auf die Liberalisierung der Strommärkte, die Wachstum erfordern, aber es ist auch die einmalige historische Chance, in diesen neuen Märkten tätig zu werden, dort mitzuhelfen, eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur zur errichten, und damit natürlich auch unsere wirtschaftliche Position zu festigen.“
Gefestigt werden soll auch die Position in Mazedonien. Beim Wärmekraftwerk Negotino war die EVN Bestbieter. Das Kraftwerk ist zu erneuern, weitere zwei Kraftwerke sollen hier gebaut werden. Ausbauen will die EVN auch die Wasserkraft, denn das ungenutzte Potentialist groß. Ehe es so weit ist, muss die neue mazedonische Regierung, die seit August im Amt ist, aber noch die Übernahme von Negotino bestätigen. Im Wahlkampf äußerte der nunmehrige konservative Ministerpräsident Nikola Grujevski Zweifel an dieser Privatisierung, die nun in Skopje vielleicht ausgeräumt werden konnten.