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Mazedonien vor Referendum

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien findet morgen ein umstrittenes Referendum über die vom Parlament beschlossene Gemeindereform statt. Mazedonische Nationalisten wollen verhindern, dass die albanische Minderheit durch die Reform mehr Rechte erhält. Ist das Referendum erfolgreich, wird damit auch ein entscheidender Teil des Friedensvertrages in Frage gestellt, der vor drei Jahren den Albaner-Aufstand in Mazedonien beendete.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mazedonien

Insert1: 0’43 Hari Kostov Ministerpräsident Mazedoniens

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Durch den Aufstand albanischen Freischärler drohte Mazedonien vor drei Jahren der Zerfall. Verhindert haben ihn NATO und EU, die den Friedensvertrag vermittelten. Er sieht vor, dass Albanisch in Gemeinden zweite Amtssprache wird, in denen 20 Prozent Albaner leben. In Skopje wurde dieser Wert durch die Gemeindereform erreicht, denn albanische Vororte wurden eingemeindet. Dagegen protestierten Mazedonier. Sie sprechen kaum Albanisch und fürchten um Vorrechte. Nun müssen vermehrt Albaner eingestellt werden, weil sie auch Mazedonisch sprechen. Am massivsten waren die Proteste in Struga. Dort verlieren die Mazedonier durch Eingemeindungen die Mehrheit. Nationalisten sammelten genügend Unterschriften und erzwangen so das Referendum über die Gemeindereform.

„Die Bürger haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie unterstützen das Referendum und entscheiden sich für einen Weg zurück, oder sie bestätigen die beschlossenen Gesetze, die in Richtung euro-atlantische Integration führen.“

Kostov hat seinen Rücktritt angekündigt sollte das Referendum erfolgreich sein. Denn das wäre ein herber Rückschlag für die Reformen und die EU-Ambitionen Mazedoniens.

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