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Gebietsreform in Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien hat das Parlament einen wichtigen Schritt zur Aussöhnung mit der albanischen Minderheit gesetzt. Beschlossen wurde eine Gemeindereform, mit der die Albaner mehr Rechte erhalten. Mit dieser Reform wurde ein entscheidender Teil des Friedensvertrages von Ohrid umgesetzt, der drei Jahren den Albaner-Aufstand in Mazedonien beendete.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mazedonien

Aufsager: 1’11 Christian Wehrschütz aus Skopje

Gesamtlänge:1’31

Durch den Aufstand albanischen Freischärler drohte Mazedonien vor drei Jahren der Zerfall. Verhindert haben ihn NATO und EU, die das Friedensabkommen vermittelten. Es sieht vor, dass Albanisch in den Gemeinden zweite Amtssprache wird, in denen 20 Prozent Albaner leben. In der Hauptstadt Skopje wurde dieser Wert durch die Gemeindereform erreicht, denn zwei albanisch dominierte Vororte wurden eingemeindet. Dagegen protestierten viele Mazedonier. Sie sprechen kaum Albanisch und Magistratsbedienstete fürchten um ihren Arbeitsplatz. Wegen der Zweisprachigkeit müssen in Skopje nun Albaner eingestellt werden, weil sie auch Mazedonisch sprechen. Am massivsten sind die Proteste in der Stadt Struga. Dort verlieren die Mazedonier durch Eingemeindungen die Mehrheit in der Stadt. Gedroht wird sogar mit der Abspaltung der Stadt von Mazedonien. Trotzdem beschloss das Parlament die Gemeindereform. Sie könnte noch durch ein Referendum gefährdet werden, das die Opposition durch das Sammeln von 150.000 Unterschriften erzwingen will. Mazedoniens Präsident Branko Crvenkovski hofft, dass es nicht zum Referendum kommt, und dass sich die Empörung vieler Mazedonier bis zur Lokalwahl Ende November gelegt haben wird.

Aufsager:

Mazedonien kann nur dann ein stabiler Staat werden, wenn die Aussöhnung mit den Albanern gelingt. Daher ist die Gemeindereform entscheidend für den Fortbestand des Staates. Fast ebenso wichtig ist, dass die Regierung die Korruption bekämpft sowie Gerichtswesen und Bürokratie reformiert. Nur dann werden ausländische Investoren kommen, die Mazedonien braucht, um die triste soziale Lage zu verbessern.

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