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Berichte Nord-Mazedonien
Das Dorf Vaksince im mazedonisch-serbischen Grenzgebiet war wochenlang umkämpft. Mazedonische Ein-heiten und albanische Freischärler lieferten einander erbitterte Gefechte um das Dorf. Nach dem Sturm durch mazedonische Truppen blieb das Dorf für Journalisten praktisch unzugänglich. Einen ORF-Team ist es nun als einem der ersten gelungen nach Vaksince zu gelangen. In das Dorf zurückgekehrt sind auch die albanischen Freischärler der UCK; die mazedonischen Streitkräfte haben die UCK trotz aller Siegesmeldungen auch nach sechs Monaten nicht besiegen können.

Das albanische Dorf Vakcinse im mazedonisch-serbischen Grenzgebiet. Mehr als zwei Wochen dauerten die Kämpfe mit den albanischen Freischärlern der UCK, ehe mazedonische Einheiten das Dorf stürmten. Die UCK dauerhaft aus Vakcinse zu vertreiben, ist den mazedonischen Streitkräften jedoch nicht gelungen. So zieht denn diese UCK-Einheit durch das Dorf, das sie wiederum besetzt hat. Ihre Gesichter dürfen nicht genau gefilmt werden. Die Freischärler wollen weiterkämpfen, bis die Mazedonier ihre Forderungen erfüllen. Die Uniformen will die UCK nach eigenen Angaben auch in Serbien gekauft haben; viele Waffen stammen aus Albanien; auch Maschinengewehre aus Jugoslawien sind zu sehen. Eine Kalaschnikov soll etwa 3500 Schilling kosten. Während sich die UCK behaupten konnte, sind die Verwüstungen groß.

Viele Häuser wurden massiv in Mitleidenschaft gezogen; viele Schäden im Inneren stammen jedoch offensichtlich von Vandalenakten mazedonischer Einheiten und sind nicht durch den Beschuß verursacht worden.

Dieser albanische Gemeinderat des Ortes registriert die Zerstörungen; doch die vielen albanischen Gastarbeiter aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, die hier ihre Häuser bauten, werden kaum mit Entschädigung

Rechnen können. Auch die Schule des Ortes wurde verwüstet. Insgesamt 150 Kinder wurden in diesem Gebäude unterrichtet.

Zerstört ist auch die Moschee von Vakcinse. Der Keller der Moschee diente Albanern als Zuflucht; derartige Bilder gibt es aber auch aus mazedonischen Dörfern.

Denn der Haß wächst auf beiden Seiten, auch unter den etwa 50 Albanern, die noch in Vakcinse sind. Einst lebten 3.000 hier, doch die meisten sind geflohen. Zurück blieben verweiste Häuser und vor allem alte Bewohner, die sich um ihr verbliebenes Vieh kümmern. Eine Ausnahme ist diese 19-jährige, die als Krankenschwester arbeitet; doch Medikamente sind knapp, sagt sie. Denn über mazedonisches Gebiet ist das Dorf am Tag kaum zu erreichen. Vor allem die Dunkelheit wird für die Versorgung von Vakcinse genutzt; die mazedonisch-serbische Grenze ist kein unüberwindliches Hindernis; denn die Einheimischen und die UCK kennen die Schleichwege; dunkel ist auch die Zukunft Vakcinses und Mazedoniens.

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