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Tetovo-Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
In Tetovo schwiegen heute zum ersten Mal seit knapp einer Woche die Waffen. Der Verkehr war wieder stärker, auch die Banken hatten geöffnet. Schulen und die albanische Universität von Tetovo blieben aus Angst vor Scharfschützen weiter geschlossen. Nur wenige der fast 400 Professoren kamen zum Hauptgebäude der Universität. Etwa 2100 Schilling beträgt das Monatsgehalt dieses Professors, sein mazedonischer Kollege erhält angeblich drei Mal so viel. 6.000 aktive Studenten zählt die Universität, doch nun sind die Hörsäle leer. Die Studienge-bühr beträgt 1400 Schilling pro Jahr. Finanziert wurden Gebäude und Einrichtungen von al-banischen Gastarbeitern sowie von den Albanern in Mazedonien. Auch wenn viele Geräte in den Labors veraltet sind, zeigen sie doch den Willen der Albaner zu eigener und höherer Bildung. Der Rektor der Universität, Fadil Sulejmani, sagt zu den Forderungen der Albaner:

„Wir wohnen hier und wollen gleichberechtigt sein mit den Mazedoniern.“

Gefordert wird etwa die Anerkennung dieser Universität und die Finanzierung durch den Staat. Bei der Gründung vor sieben Jahren wurde ein Student bei Zusammenstößen mit der Polizei getötet. Die Zahl der Gräber in Tetovo könnte rasch ansteigen, sollte es nach Ablauf der Waffenruhe um Mitternacht nicht zu Verhandlungen kommen.
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