Hunderte Albaner auf der Flucht
Fernsehen
ZiB1
Berichte Nord-Mazedonien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Mazedonien
Aufsager: 1’10 Christian Wehrschütz, Bitola
Gesamtlänge: 1‘26
Mit dem Einsatz von Artillerie, Panzern und Kampfhubschraubern versuchen die mazedonischen Streitkräfte albanische Freischärler aus den Dörfern im Grenzgebiet zu Serbien und zum Kosovo zu vertreiben. Die Taktik ist dieselbe wie bei den Gefechten in Tetovo vor zwei Monaten, doch mit jedem Kampftag wächst die Gefahr einer Eskalation. Die 200.000 Einwohner zählende Stadt Bitola im Grenzgebiet zu Griechenland kann als warnendes Beispiel dienen. In Bitola wurden Ende April vier Polizisten beerdigt, die albanische Freischärler getötet hatten. Nach dem Begräbnis verwüsteten aufgebrachte Mazedonier etwa 40 Geschäfte, die Albanern und moslemischen Mazedoniern gehören. Kondi-toreien wurden in Brand gesteckt, Kaffeehäuser, Kioske und Casinos wurden verwüstet. Dieser Mann bezeichnet die Ausschreitungen als Reaktion auf die Angriffe albanischer Freischärler; ein Bedauern über die Zwischenfälle ist nicht zu spüren, denn die Kluft zwischen Mazedoniern und Albanern wird immer tiefer. Bis zu den jüngsten Zwischenfällen hatte in Bitola das Zusammenleben zwischen Mazedonier und albanischer Minderheit weitgehend konfliktfrei funktioniert. Diese Zeit könnte nun zuende gehen.