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Mazedonien-Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien haben die Friedensverhandlungen wieder einen Rückschlag erlitten. In Skopje erschoß die Polizei fünf Albanern. Sie sollen einen Anschlag in der mazedonischen Hauptstadt geplant haben. Da auch der Waffenstillstand immer brüchiger wird, werden die Verhandlungen immer mehr zu einem Wettlauf mit der Zeit. Hinzu kommt der wachsende Unmut unter den Mazedoniern, der den Spielraum ihrer Parteien immer kleiner werden läßt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Mazedonien

Aufsager: 1’14 Christian Wehrschütz

Gesamtlänge: 1‘28

Text:

Über den Hügeln zwischen Skopje und Tetovo braut sich ein Gewitter zusammen. Geladen ist die Stimmung auch in Skopje, denn die Friedenshoffnungen sinken. Zu den Verhandlungen in Ohrid sagen Passanten:

„Ich habe keine Hoffnung, denn für die Jugend wird es von Tag zu Tag schlechter. Ich weiß nicht, ob ich unseren Politikern vertrauen kann, doch Vertrauen in den Westen habe ich nicht.

Alte Frau:

„Fragen sie mich nicht, ich kann Nachts nicht mehr schlafen.“ Die Optimisten sind daher in der Minderheit:

Es gibt noch umstrittene Punkte, doch ich hoffe auf eine Einigung.“

Das weitgehend verlassene Dorf Lesok bei Tetovo ist Ausdruck der Hoffnungslosigkeit. Die meisten der einst 600 Mazedonier sind geflohen, denn um Lesok kämpften albanische Rebellen und mazedonische Truppen. Dieser Mann wagte trotzdem die Rückkehr. Zur Lage sagt er:

„Etwa 70 Leute leben jetzt hier; wir hoffen auch, daß andere zurückkehren, doch dazu muß es sicher sein; hier ist es nicht sicher, wir haben nichts hier.“

Hilfslieferungen kommen oft nur schwer ins Krisengebiet durch. Anders als die Mazedonier ist die UCK mit dem Stand der Verhandlungen weitgehend zufrieden. Ihre Kämpfer versichern, sie seien bereit, sich von der NATO entwaffnen zu lassen, sollte die Gespräche erfolgreich sein, doch Mißtrauen bleibt.

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